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„ReStart - Sport bewegt Deutschland“: Erfolgreiches Programm endet

Seit dem Start Ende des Jahres 2022 hat das Programm, gefördert vom Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI), den Sport in Deutschland nachhaltig bereichert. Wir werfen mit diesem Beitrag einen Rückblick auf die zentralen Maßnahmen und Erfolge im Jahr 2024. 

Ein Highlight: Die Bewegungslandkarte (BeLa) 

Die BeLa ist eines der zentralen Bausteine des Programms. Sie unterstützt Sport- und Bewegungsinteressierte in ganz Deutschland, schnell und intuitiv passende Sportangebote in ihrer Umgebung zu finden. Sie bietet Sportvereinen nicht nur die Möglichkeit, ihre Angebote darzustellen, sondern auch ihre Reichweite und Bekanntheit erheblich zu steigern. Die bundesweite Übersicht ist ein Meilenstein, der den Zugang zum Sport in Deutschland nachhaltig erleichtert. Interesse geweckt? Hier geht’s zur BeLa!

Ein Assistent für den Sport: KI-Unterstützung für Engagierte 

Mit dem digitalen Assistenten hat der DOSB eine KI-Lösung geschaffen, um die Informationsbeschaffung für Engagierte im Sport zu erleichtern. Die komplexen Strukturen des organisierten Sports werden durch diese innovative Anwendung transparenter, was die Arbeit der Engagierten deutlich unterstützt. Der digitale Assistent wurde im Jahr 2024 entwickelt und wird 2025 dezentral ausgerollt.  

Thementage: Wissen teilen und Impulse setzen 

Die digitalen Thementage zu Themen wie Demokratieförderung, Ganztag und Safe Sport haben Aufmerksamkeit für wichtige gesellschaftliche und sportbezogene Themen geschaffen. Mit einer Kombination aus Expert*innenvorträgen, Best-Practice-Beispielen und Begleitmaterialien richteten sie sich vor allem an die Sportvereine und boten wertvolle Anregungen für die Vereinsarbeit. Alle Begleitmaterialien und Aufzeichnungen findest Du hier

Content für alle: Die Toolbox als langfristige Bezugsquelle 

Die Kampagne „Dein Verein - Sport nur besser“ hat Vereinen und Verbänden einen umfangreichen Pool an Motiven, Videos und Bildern in einer Content-Plattform bereitgestellt. Diese Plattform wurde intensiv genutzt und weiterentwickelt, um die Öffentlichkeitsarbeit von Vereinen und Verbänden zu erleichtern. Auch über das Ende des Programms hinaus bleibt der Content verfügbar und kann zeitlich, räumlich und kanalunabhängig genutzt werden. Hier loslegen! 

Blick in die Zukunft 

Das Programm ReStart hat nicht nur innovative Tools und Ideen etabliert, sondern auch gezeigt, wie der organisierte Sport in Deutschland aktiv auf die Bedürfnisse von Mitgliedern und Ehrenamtlichen eingehen kann. Der DOSB bedankt sich bei allen Beteiligten und freut sich darauf, die geschaffenen Strukturen und Ressourcen auch zukünftig zu nutzen und weiterzuentwickeln. 

Auch wenn das ReStart-Programm endet, bleibt die Botschaft bestehen: Sport bewegt Deutschland.  

Mehr Informationen unter: www.dosb.de/sportentwicklung/restart 

Sport und mentale Gesundheit im Fokus

Vom 19. bis 21. November 2024 wurde im Sport- und Olympia-Museum in Köln die Rolle des Sports im Umgang mit jungen Menschen in Krisensituationen ins Zentrum gerückt. Die Ausbildung „Sport Coach+“ hat das Ziel, Referent*innen und Trainer*innen im Sport-Kontext innovative Ansätze und bewährte Methoden zu vermitteln, um eine sichere und unterstützende Sportumgebung zu fördern – insbesondere für junge Menschen, die von Vertreibung und Flucht betroffen sind.

Veranstaltet wurde „Sport Coach+“ in Kooperation von der Olympic Refuge Foundation (ORF), dem IFRC Psychosocial Reference Centre, dem Bundesprogramm „Integration durch Sport“ (IdS) und dem Ressort „Internationales“ im DOSB.

Sport-Coach+: Nicht nur für den Integrationsbereich interessant

24 Referent*innen, die im IdS-Bundesprogramm für die Qualifizierung „Fit für die Vielfalt“ aktiv sind, nahmen an der Multiplikator*innen-Schulung teil. Die Ausbildung zielt darauf ab, die Fähigkeiten von (Sport-)Trainer*innen zu stärken, um trauma-sensible Praktiken in ihre Arbeit zu integrieren.  Die trauma-sensiblen Ansätze des Programms sollen Trainer*innen helfen, sichere Räume zu schaffen, die Vertreibung erlebt haben. Sie fördern Vertrauen, Stabilität und Resilienz.

„Die Veranstaltung an sich war sehr interessant, weil viele sehr gut ausgebildete Teilnehmer*innen dabei waren. Dadurch kommen gute Diskussionen zustande. Grundsätzlich denke ich, dass die „Sport Coach+“ Ausbildung überall im deutschen Sport notwendig ist, nicht nur im Integrationsbereich, sondern auch im Leistungssport.“, sagt Sven Spannekrebs, geschäftsführender Vorstand des Butterfly by Yusra Mardini e.V.

Neue Blickwinkel für die praktische Referent*innen-Arbeit

Mit Hilfe von Rollenspielen, Präsentationen und Gruppenarbeit werden in der Ausbildung Lösungen für die Herausforderungen der emotionalen Belastung junger Sportler*innen entwickelt, diskutiert und bewertet.

Durch Rollenspiele, Präsentationen und Gruppenarbeit erarbeiten die Teilnehmer*innen gemeinsam Lösungen, um die emotionalen Herausforderungen junger Sportler*innen zu bewältigen, die von Vertreibung und Flucht betroffen sind. Dabei werden die Ansätze intensiv diskutiert und bewertet.

Caner Demir, Teilnehmender und Referent bei „Fit für die Vielfalt“, stellt für sich fest: „Ich bin noch relativ neu als Referent bei IdS dabei, aber schon seit 15 Jahren als Kick-Box Trainer für Kinder und Jugendliche aktiv. Meine Gruppe ist bunt gemischt und besteht aus vielen Nationen, dafür kann ich aus der Ausbildung unheimlich viel mitnehmen und neue Blickwinkel einnehmen. Sport verbindet einfach.“

Globale Reichweite durch Best Practices und Schulungsmaterialien

Die fachlichen Leitlinien und Schulungsmaterialien, entwickelt von ORF und IFRC, werden in acht Sprachen übersetzt und online verfügbar gemacht. Damit wird eine weite Verbreitung unter Fachleuten aus Sport und psychosozialer Unterstützung sichergestellt. „Ich halte „Sport Coach +“ für eines der wichtigsten Programme in der Arbeit mit traumatisierten Menschen. Es bereitet einen selbst in der Trainer*innen-Tätigkeit vor, bildet ihre Resilienz aus. Für die Zukunft wäre es wichtig, dass es möglichst viele Trainer*innen aus „Sport Coach+“ gibt, die die Inhalte in ihren Peer-Groups anwenden können.“, gibt Sven Spannekrebs zum Abschluss mit.

(Quelle: DOSB)

Ehre, wem Ehre gebührt

Als Mann des Wortes, der die freie Rede schätzt und beherrscht, ist Peter Beuth bekannt. Wertschätzende Sätze über sich selbst zu hören, das ist Politiker*innen indes nicht allzu häufig vergönnt. Kein Wunder also, dass der frühere Minister für Inneres und Sport in Hessen die Laudatio sichtlich genoss, die auf der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) am 7. Dezember in Saarbrücken zu seinen Ehren gehalten wurde. Besonders der Teil, in dem Laudatorin Juliane Kuhlmann, Präsidentin des Landessportbundes Hessen, auf die Großzügigkeit des 57-Jährigen einging, amüsierte den CDU-Politiker ebenso wie die rund 500 Zuhörenden. 

2015 hatte Juliane Kuhlmann damals um einen kleinen Mittelaufwuchs für das Pilotprojekt „Sport und Flüchtlinge“ gebeten, um ein paar mehr Sportkreise einbinden zu können. „Nach kurzem Innehalten fragtest du uns dann fast angriffslustig: ‚Wenn wir das Projekt auf ganz Hessen ausweiten würden, wie könnte das aussehen, und wieviel Geld braucht ihr dafür?‘ Darf’s ein bisschen mehr sein? Das kannte ich bisher nur von der Bedientheke beim Metzger und keinesfalls aus Finanzverhandlungen vonseiten eines Ministers“, beschrieb Kuhlmann ihre damalige Wahrnehmung. 

Empathische und zupackende Handlungsschnelle wie in geschildertem Beispiel hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Peter Beuth seinen Stellenwert als leidenschaftlicher Botschafter des Sports zementieren konnte. Für seine Verdienste im und um den Sport erhielt er deshalb die Ehrenmedaille des DOSB, die zweithöchste Auszeichnung nach der Ehrenmitgliedschaft, die in diesem Jahr Gudrun Doll-Tepper zugesprochen bekam (Informationen dazu gibt es hier). 

Außerordentliches Engagement und Leidenschaft für den Sport werden im DOSB traditionell mit der Verleihung der Ehrennadel gewürdigt. In diesem Jahr durften sich in Saarbrücken fünf Personen über diese Auszeichnung freuen. Die 103-malige Basketball-Nationalspielerin Andrea Gotzmann (67) wurde für ihre zwölfjährige Tätigkeit im Vorstand der Nationalen Antidoping Agentur (NADA) geehrt. Fecht-Olympiasiegerin Britta Heidemann (41) bekam die Goldene Nadel für ihr Engagement in der Athletenkommission des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) und im DOSB-Präsidium. 

Stefan Klawiter (72), erhielt die Auszeichnung für zwei Amtszeiten als Präsident der Deutschen Taekwondo Union sowie seine zahlreichen internationalen Ehrenämter in seinem Sport. Uwe Lübking (68) hat sich als Beigeordneter des Deutschen Städte und Gemeindebundes große Verdienste um die Kommune als Raum für Bewegung, Prävention und Gesundheit erworben und stets engagiert auf den Investitionsrückstau bei der kommunalen Infrastruktur insbesondere in den Bereichen Sportstätten, Bäder, Schulen und Gesundheit hingewiesen. Andreas Trautvetter (69) hat den Bob- und Schlittenverband seit seiner Amtsübernahme 2004 als Präsident zum erfolgreichsten deutschen Wintersportverband ausgebaut, seit 2010 ist er zudem Mitglied des Weltverbands. Dafür erhielt er die Ehrennadel. 

Allen Ausgezeichneten auch auf diesem Wege noch einmal herzliche Glückwünsche und einen großen Dank für die geleistete Arbeit! 

(Quelle: DOSB)

„Ein Kulturwandel braucht Zeit“

DOSB-Presse: Michaela, als die Abstimmung auf der Mitgliederversammlung gelaufen war, hast du gesagt, dass nun endlich das Adrenalin nicht mehr ins Blut schieße. Warum war die Abstimmung so spannend? 

Michaela Röhrbein: Eine der Herausforderungen war, die Diskussion konstruktiv und zielführend zu gestalten, ohne sich in juristischen Detailfragen zu verlieren. Gerade bei den komplexen rechtlichen Aspekten des Codes war es unser Anspruch, den Austausch wertschätzend zu moderieren und den Fokus auf das gemeinsame Ziel zu richten. In der begrenzten formalen Struktur einer Mitgliederversammlung wäre eine Klärung juristischer Details kaum möglich gewesen. Hätten wir die Abstimmung deshalb auf 2025 verschoben, wäre es schwer gewesen, das Momentum und die Dynamik, die wir diesmal hatten, erneut aufzubauen. Es war eine enorme Kraftanstrengung, alle Stakeholder hinter diesem Vorhaben zu vereinen. Umso bedeutender ist das starke Signal der Geschlossenheit, das jetzt von uns ausgeht - und darüber freue ich mich sehr. 

Es gab im Vorhinein von manchen Seiten Kritik an der Komplexität des SCC und auch daran, dass die Erläuterungen zum Inhalt des Codes deutlich länger ausfallen als der Code selbst. Warum ist eine solch umfangreiche Erläuterung notwendig? 

Die Erläuterungen sind aus zwei zentralen Gründen entscheidend: Erstens ermöglichen sie es auch juristischen Laien, den Normtext besser zu verstehen und die zugrunde liegenden Sachverhalte fundierter zu bewerten. Zweitens fördern sie eine einheitliche Auslegung des Normtexts, was für uns von enormer Bedeutung ist. Unser Ziel ist es, dass vergleichbare Fälle in unterschiedlichen Sportorganisationen - soweit möglich - gleich behandelt und bewertet werden. Indem die Erläuterungen integraler Bestandteil des Codes sind, reduzieren wir Streitigkeiten über die Auslegung einzelner Begriffe und Bestimmungen erheblich. Gleichzeitig werden sich die Erläuterungen, genau wie der Normtext, sicherlich weiterentwickeln. Mit zunehmender Erfahrung aus der Praxis werden wir erkennen können, ob der Code an manchen Stellen anders strukturiert, ergänzt oder präziser formuliert werden sollte. Dafür brauchen wir Zeit und praktische Rückmeldungen. Dieser erste Schritt war entscheidend, um jetzt in die Umsetzung zu kommen. 

Der Code ist von vielen Seiten als Meilenstein für den DOSB eingeordnet worden. Warum ist er ein solcher? 

Wir haben jetzt ein Werk, das einen Standard schafft, der es ermöglicht, rechtssicher gegen interpersonale Gewalt vorzugehen und Sanktionen durchzusetzen. Gleichzeitig bietet der Code Verfahrenssicherheit. Bisher zeigte sich in der Praxis immer wieder, dass Untersuchungen eingestellt oder Sanktionen aufgehoben wurden, weil Verfahrensfehler auftraten. So fehlt es aktuell in vielen Organisationen an einer Rechtsgrundlage für Sanktionen, die der Code bietet. Genau dem können wir nun gezielt entgegenwirken - ein enormer Fortschritt und ein unschätzbarer Mehrwert. Wir sind die erste zivilgesellschaftliche Organisation in Deutschland, die diesen Schritt gegangen ist. Es gibt keinen vergleichbaren Standard. 

Der Code gilt derzeit nur für den DOSB. Alle DOSB-Mitgliedsorganisationen sollen ihren Mitgliederversammlungen den jeweils auf die Organisation angepassten Mustercode zur Abstimmung stellen. Warum haben diese dazu bis Ende 2028 Zeit? Drängt das Thema nicht? 

Ein formaler Grund für diese Zeitspanne ist, dass einige unserer Mitgliedsorganisationen nur alle vier Jahre eine Mitgliederversammlung abhalten. Für sie ergibt sich erst 2028 die Möglichkeit, den Code überhaupt zur Abstimmung zu bringen. Der eigentliche Grund jedoch liegt in unserem Anspruch, dass der Safe Sport Code nicht nur verabschiedet, sondern auch verstanden und von allen mitgetragen wird. Das erfordert ausreichend Zeit, um die Inhalte innerhalb der jeweiligen Sportorganisationen umfassend zu diskutieren und zu verankern. Zudem müssen Strukturen aufgebaut und Personen geschult werden, um den Code effektiv umzusetzen. Genau dafür schaffen wir mit dieser Frist den notwendigen Raum.  

Konkret gesagt: Was verändert sich im organisierten Sport durch die Einführung des SSC? 

Wir haben einen zentralen Konsens erreicht: Es ist im Kern klar definiert, welches Verhalten erwünscht ist und welches nicht - und ebenso klar, welche Konsequenzen unerwünschtes Verhalten respektive ein gewalttätiger Tatbestand nach sich zieht. Allein die intensive Auseinandersetzung mit dem Thema stößt bereits einen Kulturwandel an. Der Code verändert die Sensibilität für interpersonale Gewalt und stärkt die Kultur des Hinsehens. Ein solcher Wandel geschieht jedoch nicht über Nacht. Er braucht Zeit und vor allem engagierte Menschen auf allen Ebenen des Sports, die ihn aktiv vorantreiben. Vereine und Verbände, die sich entscheiden, den Code zu implementieren, schaffen nicht nur eine sicherere Sportkultur, sondern setzen auch rechtssichere und transparente Verfahren um. Das ist ein Gewinn für alle Beteiligten. 

Welchen Vorteil haben Betroffene von interpersonaler Gewalt von der Einführung? 

Endlich können sich Betroffene auf klare Standards in den Verfahren verlassen. Es gibt eine strikte Trennung zwischen den Ansprechpersonen in den Organisationen, die Betroffene auch jetzt schon bei Fällen beraten, und den Untersuchungsteams, die die Fälle untersuchen. Betroffene haben außerdem die Möglichkeit, das Verfahren zumindest teilweise aktiv mitzugestalten: Sie können entscheiden, ob sie beispielsweise ein Ausgleichsgespräch wünschen oder ob sie bei Terminen von einer Vertrauensperson ihrer Wahl begleitet werden möchten. Zusätzlich haben sie ein fest verankertes Informationsrecht. Sie können jederzeit den Stand des Verfahrens erfragen und müssen darüber umfassend informiert werden. Das schafft Transparenz, Sicherheit und Vertrauen. 

Wo es Rechte gibt, gibt es meist auch Pflichten. Müssen Betroffene von interpersonaler Gewalt nun befürchten, sanktioniert zu werden, wenn sie Vorfälle nicht melden? Gibt es eine Meldepflicht? 

Nein, das ist ein ganz zentraler Punkt: Betroffene müssen niemals befürchten, dass ihnen Nachteile entstehen, wenn sie einen Vorfall nicht melden. Ihr Recht zu schweigen bleibt unangetastet - es gibt keine Meldepflicht für Betroffene! Anders ist es bei allen, die von solchen Vorfällen erfahren: Sie sind verpflichtet, die entsprechenden Meldestellen zu informieren, vorausgesetzt, die Betroffenen stimmen dem zu. Möglich ist auch, dass dieser Hinweis anonym erfolgen kann – etwa indem der oder die Hinweisgeber*in darum bittet, bei einem bestimmten Trainingskurs genauer hinzusehen, ohne dabei Namen zu nennen. So schaffen wir ein sensibles und sicheres Umfeld für alle Beteiligten. 

Wenn bei der Umsetzung der Inhalte des Codes in einem Verband, einem Verein Fragen auftauchen oder Probleme entstehen: Wo gibt es Hilfe? 

Wir werden Handlungsleitfäden und Mustertexte anbieten, und bei generellen Fragen ist Florian Pröckl, Referent im Geschäftsbereich Sportentwicklung und Experte für den SSC, der richtige Ansprechpartner. Wir im DOSB dürfen jedoch keine Rechtsberatung anbieten, so dass uns hier insoweit Grenzen gesetzt sind. Wir werden aber unser Bestmögliches unternehmen, um bei individuellen, primär rechtlichen Themen den Vereinen und Verbänden die richtigen Ansprechpartner*innen und Expert*innen vermitteln zu können. Insgesamt wird sich hier in nächster Zeit aber auch sehr viel entwickeln. So könnten künftig beispielsweise auch die Landessportbünde eine noch zentralere Rolle bei der Beratung einnehmen. Entsprechende Diskussionen wurden und werden geführt, und unsere Mitgliedsorganisationen können sich sicher sein, dass wir den Unterstützungsbedarf registriert haben. Und für Betroffene und Hinweisgeber*innen gilt ohnehin, dass die Ansprechpersonen in den Verbänden jederzeit angesprochen werden können. Hierdurch ändert sich auch durch den Code nichts. Hinzukommend gibt es mit „Anlauf gegen Gewalt“ von Athleten Deutschland e.V. und der „Unabhängige(n) Ansprechstelle Safe Sport e.V.“ seitens des Bundesinnenministeriums und der Länder zwei Anlaufstellen mit unabhängiger Beratung. 

Als unabhängige Instanz soll das Zentrum für Safe Sport (ZfSS) aufgebaut werden. Wie ist der Stand hinsichtlich dessen Einführung? 

Das Zentrum für Safe Sport (ZfSS) soll als unabhängige, zentrale Institution etabliert und in Form eines Vereins gegründet werden. Ein entsprechender Strukturentwurf liegt uns bereits vom BMI vor, ebenso wie eine Verfahrensordnung. Diese regelt, wie Untersuchungs- und Disziplinarverfahren im ZfSS ablaufen werden. Ganz generell setzen wir uns dafür ein, dass im ersten Schritt der Bereich Intervention und Aufarbeitung von Gewaltvorfällen aufgebaut wird. Das Herzstück des ZfSS - die Satzung - wird uns vom BMI bis Ende des Jahres vorgelegt, und wir werden sie anschließend gemeinsam mit den anderen Stakeholdern diskutieren. 

Die Einführung des Codes wurde von den Medien, aber auch vielen anderen Organisationen trotz Unsicherheiten durchaus positiv bewertet. Hat dich das überrascht? 

Es hat mich zumindest gefreut. Im Vorhinein wurden vor allem die kritischen Stimmen hervorgehoben, während die unterstützenden Stimmen oft weniger Beachtung fanden. Hier hätte ich mir eine ausgewogenere Berichterstattung gewünscht, die der Sache gerechter wird. Unser Anspruch war klar: Nach vielen Absichtserklärungen wollten wir endlich handeln und den konkreten Bedürfnissen der Verbände und Vereine, aber auch allen weiteren Stakeholdern gerecht werden. Dabei war es uns wichtig, die Diskussion über die Weiterentwicklung des Codes nicht zu unterbinden, sondern aktiv zu fördern. Es war ein Balanceakt - und ich bin froh, dass uns dieser gelungen ist. Gleichzeitig wissen wir genau: Die eigentliche Arbeit beginnt jetzt erst. 

Und wer untersucht, welche Wirkungen die Einführung des Codes hatte und welche Maßnahmen daraus abzuleiten sind? Wird es eine Evaluation geben? 

Ja, diese Überprüfung wird es geben - geplant ist sie in etwa zwei Jahren. Das Verfahren wird transparent gestaltet, und bereits Mitte des kommenden Jahres starten wir eine entsprechende Ausschreibung. Uns ist bewusst, dass der SSC noch einige Unsicherheiten mit sich bringt und sich weiterentwickeln muss. Daher setzen wir den Dialog fort, führen die konstruktiven Gespräche weiter und halten alle Diskussionsräume offen. Der Code ist ein Vorhaben, das eines iterativen Vorgehens bedarf und sich über Jahrzehnte erstrecken wird - aber es ist unser gemeinsames Projekt. Jeder von uns hat die Möglichkeit, sich mit seinen Erfahrungen aktiv einzubringen und an der Weiterentwicklung und Implementierung des Codes mitzuwirken. Darauf freue ich mich! 

(Quelle: DOSB)

Kritischer Geist mit hoher Frustrationstoleranz

Die Antwort auf die Bitte um ein Interview kommt prompt, und sie lässt tief blicken. Zwischen 6.00 und 7.20 Uhr am nächsten Morgen sei ein ungestörtes Telefonat gut einzurichten, lässt Professor Martin Engelhardt wissen. Das macht zumindest eine Frage obsolet, die sich mit Blick auf die vielen Verpflichtungen gestellt hatte, die der 64-Jährige in seiner Bewerbung um die Vizepräsidentschaft im DOSB aufgelistet hatte: Wie schafft er es bloß, so viel Inhalt in so wenig Tag hineinzupressen? 

„Ich bemühe mich immer um eine gute Organisationsstruktur“, sagt Martin Engelhardt also, als man ihn am nächsten Morgen um 6.40 Uhr auf dem Mobiltelefon erreicht. Die Mitgliederversammlung des DOSB in Saarbrücken, auf der sich der Präsident der Deutschen Triathlon Union (DTU) am Samstagnachmittag hauchzart mit 236 zu 227 Stimmen gegen den bayrischen Landessportverbandspräsidenten Jörg Ammon durchgesetzt hatte, ist nicht einmal 48 Stunden her. Engelhardt sitzt in seinem Büro im Klinikum Osnabrück, wo er als Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie noch immer in Vollzeit arbeitet. Er ist bereits seit mehr als zwei Stunden auf den Beinen. 

„Ich stehe jeden Tag um 4.30 Uhr auf, bin um spätestens 6.00 Uhr in der Klinik und arbeite erst einmal alles ab, was in meinen Ehrenämtern aufgelaufen ist“, sagt er. Sechs Stunden Schlaf pro Nacht sind sein Maximum, „früher habe ich mir nur vier bis fünf gegönnt.“ Nach einer halben Stunde Vorbesprechung geht es um 8.00 Uhr in den OP-Bereich, bis mindestens 12.30 Uhr operiert er untere Extremitäten - also Knie, Sprunggelenke oder Füße -, mittwochs und freitags auch nachmittags. Die Abende gehören dann dem Sport und seinen diversen Ehrenämtern, die Wochenenden auch seiner Ehefrau Iris Reuter, die an der Universität in Gießen, wo die Familie Engelhardt lebt, als Fachärztin für Neurologie doziert. 

Als kritischer Geist im Sport bekannt

Fleiß und Beharrlichkeit sieht Martin Engelhardt als seine größten Stärken, und wer den drahtigen Ausdauerathleten besser kennt, bestätigt das. Als kritischer Geist ist er im Sport bekannt, als einer, der seine Positionen argumentativ ausreizt, dabei aber immer die Sache und nicht das eigene Fortkommen in den Vordergrund stellt. So war das auch 1987, als er zum ersten Mal in seinem Leben zur Mitgliederversammlung der DTU nach Barntrup reiste, um seinen Vereinskollegen Dr. Joachim Fischer zur Wiederwahl als Präsident vorzuschlagen. 

„Damals gab es zwei total zerstrittene Lager, die sich trotz mehrstündiger Diskussionen nicht einigen konnten. Der Vorsitzende des Verbandsgerichts sagte, entweder würde man sich auf einen Kandidaten einigen, oder man müsse ohne Präsidenten auseinandergehen“, erinnert er sich. Und weil er sich bei der Gründung des Triathlonvereins Deutscher Ärzte und Apotheker zwei Jahre zuvor ebenso tatkräftig engagiert hatte wie beim Aufbau eines Triathlon-Symposiums, das 2025 seine 40. Auflage erlebt, wählte der Verbandstag eben ihn zum Präsidenten. „Obwohl ich keine Ahnung hatte, wie man einen Verband leitet, habe ich mich der Sache angenommen“, sagt er. 

2001 trat er, nachdem die Aufnahme des Triathlonsports in das olympische Programm erreicht war, aus beruflichen Gründen von seinem Amt als DTU-Präsident zurück, zehn Jahre später, als der Verband unter schweren strukturellen und finanziellen Nöten litt, kehrte er zurück - und will auch jetzt, mit der neuen Herausforderung beim DOSB im Rucksack, in Absprache mit seinem Führungsteam weitermachen. Vorsitzender des Trägervereins der Wissenschaftsinstitute des Deutschen Sports und Herausgeber der Zeitschrift „Sportorthopädie-Sporttraumatologie“ ist er auch noch. 

Seine Bestzeit im Marathon liegt bei 2:40 Stunden

Dieses Pflichtbewusstsein hat er im Elternhaus in Hanau gelehrt bekommen. „Ich bin in einem protestantischen Haushalt groß geworden, meine Eltern haben sich immer für die Gemeinschaft engagiert. Anstand und Gerechtigkeit waren die Messlatte ihres Tuns, und das habe ich mir abgeschaut.“ Der Vater, der Grundschullehrer war, hatte sich zum Ziel gesetzt, allen Kindern seiner Klasse in seiner Freizeit am Nachmittag das Schwimmen beizubringen. Das prägte den Sohn, der seine ersten Schwimmzüge ebenfalls unter der Anleitung seines Vaters machte. Martin Engelhardt startete später für den EOSC Offenbach in der Schwimm-Bundesliga, als 18-Jähriger war er Jugendwart im hessischen Schwimmverband. 

Seine Liebe zum Triathlon lebte er als Hochleistungssportler Mitte der 80er-Jahre aus, er schaffte es immerhin bis auf EM-Level. Mitgerissen von seiner Frau, die Mitglied im Nationalkader Marathon war, steigerte er seine Bestzeit über die 42,195 Kilometer auf 2:40 Stunden. Bis heute legt er drei bis vier Ausdauereinheiten pro Woche ein, vornehmlich auf dem Rad oder auf der Laufstrecke. Nur geschwommen wird lediglich noch zum Vergnügen im Großkrotzenburger See. „Mein Pensum im Becken habe ich längst abgearbeitet“, sagt er. 

Das Pensum, das er sich nun mit der neuen Aufgabe im DOSB-Präsidium auferlegt hat, kann Martin Engelhardt, der eine Tochter (38) und drei Enkelkinder hat, noch nicht absehen. „Ich weiß ehrlich gesagt noch nicht, was auf mich zukommt. Aber ich werde erst einmal zuhören und mich dann einbringen, wenn meine Aufgaben umrissen sind“, sagt er. Seine Erfahrungen einzubringen, um Projekte wie die Bewerbung um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele zu unterstützen, ist ebenso Teil seines Plans wie die Ausgestaltung seiner Vision, die Menschen in Deutschland zu mehr Sporttreiben zu animieren. „Da haben wir sicht- und spürbare Defizite, die alarmierend sind. Ich möchte helfen, dem entgegenzuwirken“, sagt er. 

Engelhardt versteht sich als Teamplayer

Dass die Mitgliederversammlung ihm, dem als kritischem Geist bekannten  Weiterdenker, das Vertrauen ausgesprochen hat, wertet Martin Engelhardt als „Wertschätzung und Belohnung für meine bisherige Arbeit im Sport. Ecken und Kanten gefallen nicht allen, aber so eine Wahl ist auch eine Anerkennung für das, was wir mit dem kleinen Triathlonverband im vergangenen Jahrzehnt für den deutschen Sport geleistet haben.“ Dass das Ich immer hinter dem Wir zurücksteht, ist für ihn selbstverständlich: „Ich verstehe mich als Teamplayer und weiß ganz genau, dass ich ohne die vielen Menschen, die mich unterstützen, niemals das erreicht hätte, was wir gemeinsam geschafft haben.“ 

Ein Vizepräsident für den gesamten DOSB wolle er sein; gerade auch für diejenigen, die ihn als Kandidaten der olympischen Spitzenverbände bei der Wahl mit Argwohn betrachtet haben. „Ich war lange genug Präsident eines nicht-olympischen Fachverbands, und ich kenne aus der DTU auch die Befindlichkeiten, dass sich manche Disziplinen gegenüber anderen nicht ausreichend wertgeschätzt fühlen. Nur mit Respekt vor allen, die im deutschen Sport ihren Beitrag leisten, können wir gemeinsam weiterkommen“, sagt er. Die Nähe zur SPD, die ihm in einigen Medien zugeschrieben wurde, werde keine Rolle in seinem Wirken spielen. „Ich habe mich nie parteipolitisch engagiert. Im DTU-Präsidium sind die politischen Überzeugungen aller demokratischen Parteien vertreten. Das Ziel, die gesellschaftliche Position des Sports auf ein neues Level zu heben, können wir nur erreichen, wenn wir parteiübergreifend alle einbinden und überzeugen.“  

Martin Engelhardt hat in seiner Karriere gelernt, dass große Veränderungen Zeit benötigen und Erfolg immer eine Mischung aus Talent und harter Arbeit ist. „Man braucht Geduld und Vertrauen in andere Menschen. Wer als Triathlet mal auf Hawaii gestartet ist, der weiß, was Frustrationstoleranz bedeutet. Aber das Wichtigste ist, dass man mit Freude an die Arbeit geht, denn wenn die fehlt, geht es nicht“, sagt er. Bleibt ihm also zu wünschen, dass auch das neue Amt Freude bereitet und die Frustrationstoleranz nicht ausreizt. 

(Quelle: DOSB)

Neuer Schatzmeister, neue Projekte bei der DOA

Am Freitag, 6. Dezember 2024, fand die 18. Ordentliche Mitgliederversammlung der Deutschen Olympischen Akademie (DOA) auf dem Sportcampus Saar in Saarbrücken statt. Im Vorfeld der Mitgliederversammlung des Deutschen Olympischen Sportbundes bot sich die Gelegenheit, die Erfolge des Olympiajahres Revue passieren zu lassen und richtungsweisende Entscheidungen zu treffen: Prof. Dr. Wolfgang Maennig folgt auf den langjährigen DOA-Schatzmeister Prof. Dr. Holger Preuß, die Einführung des Olympic Values Education Programme (OVEP) des IOC schafft Kapazitäten im Bildungsbereich und der Website-Relaunch steht auf der Agenda.

Fokus auf das Olympische Jugendlager Milano Cortina 2026

Durch die Sitzung führten die Vorsitzende Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, ihre Stellvertreterin Prof. Dr. Annette Hofmann und Direktor Dr. Gerald Fritz. Beim Bericht des Vorstands rekapitulierten sie mit Prof. Dr. Manfred Lämmer, Stefan Raid und Lenka Dienstbach-Wech die Aktivitäten der Akademie, die im Tätigkeitsbericht 2024, der im neuen digitalen Querformat erschienen ist, nachgeschlagen werden können. Im Anschluss erläuterte Gerald Fritz den Haushaltplan 2025 und die angestrebten Projekte.

Aufgrund der kurzen Zeitspanne bis zu den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand und Cortina d’Ampezzo legt die DOA ihren Fokus auf die Vorbereitungen des Deutschen Olympischen Jugendlagers, das sie federführend und in Kooperation mit der Deutschen Sportjugend plant und durchführt. Daher wird das traditionelle Olympiaseminar verschoben und im übernächsten Jahr ausgerichtet. Zu diesem Entschluss beigetragen hat auch die Neuaufstellung im Vorstand: Gemeinsam mit Manfred Lämmer, der im letzten Jahr nicht mehr für den stellvertretenden Vorsitz kandidiert hatte, war Holger Preuß für die inhaltliche Gestaltung verantwortlich. Der bisherige Schatzmeister hatte das Programm 2022 und 2023 methodisch-didaktisch weiterentwickelt und einen stärkeren Fokus auf die analytischen und rhetorischen Fähigkeiten der Studierenden gelegt - mit Pro- und Kontradiskussionen oder Parlamentarischen Debatten zu olympischen Themen.

Wahl des neuen Schatzmeisters

„Wir möchten uns bei unserem langjährigen und engen Wegbegleiter, Holger Preuß, im Namen der gesamten Akademie für seinen herausragenden Einsatz und sein visionäres Denken bedanken und hoffen, dass sich unsere Wege auch in Zukunft kreuzen werden“, betont Gudrun Doll-Tepper. Zugleich freut sich die Vorsitzende, mit Prof. Dr. Wolfgang Maennig einen hochkarätigen Nachfolger gefunden zu haben. Der Olympiasieger 1988 im Deutschland-Achter und Professor für Wirtschaftspolitik von der Universität Hamburg wurde einstimmig von den teilnehmenden Mitgliedorganisationen in den Vorstand und in der konstituierenden Sitzung zum Schatzmeister gewählt.

„Ich freue mich über das mir entgegengebrachte große Vertrauen der DOA-Mitglieder und des DOA-Vorstandes. Ich hoffe, dass ich mit meinen Erfahrungen als Olympiateilnehmer, Sportfunktionär und durch meine sportökonomische Forschungstätigkeit helfen kann, die DOA weiterhin finanziell stabil zu halten und zukunftsgewandte Projekte voranzutreiben“, blickt Maennig auf die Zusammenarbeit mit dem ehrenamtlichen Vorstand und hauptberuflichen Team der Geschäftsstelle.

Quantensprünge in der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit

Auch bei der inhaltlichen und medialen Arbeit der DOA-Geschäftsstelle bahnen sich weitreichende Neuerungen an: Mit der deutschen OVEP-Übersetzung geht eine engere Verzahnung mit den bisherigen DOA-Unterrichtsmaterialien einher. Damit sollen zum einen Kapazitäten innerhalb der Geschäftsstelle geschaffen werden, die für die strategische Weiterentwicklung der Akademie benötigt werden. Zum anderen soll die etablierte Marke „Olympia ruft: Mach mit!“ erhalten bleiben und in die universalen OVEP-Materialien integriert werden.

Daneben nimmt der erforderliche Website-Relaunch an Fahrt auf. Auf der neuen Internetseite, die im Verlauf des neuen Jahres „live gehen“ wird, sollen www.olympia-ruft.de  integriert und die Social-Media-Kanäle der DOA interaktiv sowie umfassend eingebunden werden.

(Quelle: DOA)

Fazit der 21. DOSB-Mitgliederversammlung in Saarbrücken

Mit einem eindringlichen Zehn-Punkte-Programm haben die Mitglieder des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) den Bundestagswahlkampf aus sportpolitischer Sicht eingeläutet. Auf der 21. Mitgliederversammlung im Sportcampus Saar in Saarbrücken beschlossen die offiziell stimmberechtigten 180 Delegierten einstimmig einen Dringlichkeitsantrag für zehn gleichwertige zentrale Forderungen an die politischen Entscheidungsträger*innen für die Neuwahl des Deutschen Bundestages im Februar 2025 und die darauffolgenden Koalitionsverhandlungen, um die Zukunft des deutschen Sports nachhaltig zu entwickeln.

Im Beisein von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (54/SPD) stellte DOSB-Präsident Thomas Weikert (63/Hadamar) in seiner Halbzeitbilanz - 2026 muss er sich zur Wiederwahl stellen - die Implementierung einer Staatsministerin oder eines Staatsministers für Sport im Bundeskanzleramt in den Mittelpunkt. „Bei aller Wertschätzung für Nancy Faesers Arbeit brauchen wir eine Person, die sich am Kabinettstisch exklusiv für die Belange des Sports einsetzen kann“, sagte er in seiner Rede, die Sie hier finden. Auch die Auflage eines Investitionsprogramms für Ausbau, Modernisierung und Dekarbonisierung von Sportstätten in Höhe von mindestens einer Milliarde Euro im Jahr („Bundesmilliarde“) sowie ein Paket zur Stärkung und Entlastung des ehrenamtlichen Engagements finden sich in den Forderungen. Das komplette Zehn-Punkte-Programm können Sie hier einsehen.

Safe Sport Code als Meilenstein

Im Kampf gegen interpersonale Gewalt im Zuständigkeitsbereich ihrer Organisation haben die Mitglieder des DOSB einen Meilenstein gesetzt. Dank des einstimmig bei zwei Enthaltungen getroffenen Beschlusses der Einführung des DOSB Safe Sport Code (SSC) mit den DOSB-Verhaltensregeln Safe Sport als Regelwerk können nun auch Fälle von interpersonaler Gewalt unterhalb der Schwelle strafrechtlich relevanten Verhaltens untersucht und sanktioniert werden. Diese Grundlage gab es im Sport bisher nicht. „Sport muss sicher sein. Darauf müssen alle, die Sport im Verein treiben, vertrauen können“, sagte Präsident Weikert. Innenministerin Faeser unterstrich die bedingungslose Unterstützung der Bundesregierung für das Vorhaben.

Da der Beschluss nicht automatisch für alle Mitgliedsverbände und -vereine des DOSB gilt, wurden diese verpflichtet, ihren Mitgliederversammlungen die Einführung eines individuellen Codes bis spätestens Ende 2028 zur Abstimmung vorzulegen. Weiterführende Informationen zum Thema Safe Sport Code finden Sie hier.

Wichtiger Schritt für Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele

Eine Bewerbung Deutschlands um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Sommerspiele ist um einen weiteren Schritt wahrscheinlicher geworden. Die Mitglieder beauftragten den DOSB einstimmig, beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) den „Continuous Dialogue“ zu beantragen und damit das Interesse an der Ausrichtung der Spiele für den Zeitraum 2036 bis 2044 zu bekräftigen. Der Continuous Dialogue ist die zweite Stufe des reformierten Bewerbungsprozesses des IOC, der DOSB gilt damit offiziell als interessierte Partei an der Ausrichtung der Spiele. Weiterführende Informationen dazu finden Sie hier.

„Wir sind bereits weiter, als wir es in früheren Jahren waren. Die Finanzierung der Bewerbung steht. Unsere Absicht, Olympische und Paralympische Spiele so bald wie möglich in Deutschland austragen zu können, ist eindeutig. Lassen Sie uns die Spiele gemeinsam nach Deutschland holen“, sagte DOSB-Präsident Weikert. Dafür brauche es eine parteiübergreifende politische Rückendeckung und ein überzeugendes Bekenntnis zur Autonomie des Sports, die das IOC von allen Kandidaten einfordert.

Bundesinnenministerin Nancy Faeser lieferte dieses Bekenntnis, als sie in ihrem Grußwort sagte: „Der Bund hat sich in einmaliger Eindeutigkeit hinter den Bewerbungsprozess gestellt. Ein komplettes Bundeskabinett hat erstmals einstimmig beschlossen. Das ist ein Novum, dass ein Bundeskabinett diese Bewerbung gemeinsam verabschiedet hat. Es war zugleich, und das betone ich an dieser Stelle besonders, ein Bekenntnis zu den Autonomiemaximen des IOCs und des internationalen Sports. Die Autonomie des Sports ist für Deutschland selbstverständlich und war auch immer gelebte Praxis.“ Weiterhin sagte die Bundesinnenministerin: „Wir wollen gemeinsam die Olympischen und Paralympischen Spiele nach Deutschland holen. Sie sind eine große Chance. Lassen Sie uns diese Chance nutzen.“

In einem persönlichen Impuls an die Delegierten der Mitgliederversammlung unterstrich Laura Ludwig (38/Hamburg), Beachvolleyball-Olympiasiegerin von 2016, die Bedeutung einer Olympiabewerbung für den Sport in Deutschland. „Olympische Spiele sind nicht nur Wettkampf, sondern Symbol für Frieden und Zusammenhalt. Ich wünsche mir Spiele in Deutschland so sehr für die kommenden Generationen. So ein Projekt kann uns zusammenführen und Berge versetzen. Sport inspiriert, stärkt, verbindet. Lasst uns als Gastgeberland Vorbild sein“, sagte die Mutter zweier Söhne, die ihre Karriere in diesem Jahr beendet hatte.

Martin Engelhardt als Vizepräsident gewählt

Gewählt wurde in Saarbrücken auch. Nachdem Oliver Stegemann im Juni dieses Jahres von seinem Amt als Vizepräsident zurückgetreten war, übernimmt nun Professor Martin Engelhardt den vakanten Posten. Der 64-Jährige aus Hanau, hauptberuflich Chefarzt für Orthopädie und Unfallchirurgie am Klinikum Osnabrück, ist seit 2011 in zweiter Amtszeit Präsident der Deutschen Triathlon-Union. Er erhielt im zweiten Wahlgang 236 Stimmen (51,0 Prozent) und setzte sich damit gegen seinen Mitbewerber Jörg Ammon (54/Nürnberg/227/49,0) durch. Die weiteren Kandidaten Marcus Hauss, Michael John und Jörn-Torsten Verleger waren im ersten Wahlgang ausgeschieden.

Als Präsidiumsmitglied bestätigt wurde der am 26. Oktober 2024 von der Vollversammlung der Deutschen Sportjugend (dsj) gewählte Vorsitzende Stefan Raid (54/Hamburg). Zudem ist Gudrun Doll-Tepper (77/Berlin) neues Ehrenmitglied des DOSB. Die langjährige Vizepräsidentin war im Dezember 2021 nach mehr als 15-jähriger Tätigkeit als letztes Mitglied aus dem ersten DOSB-Präsidium von 2006 ausgeschieden. Die DOSB-Ehrenmedaille für besondere Verdienste erhielt der frühere hessische Innen- und Sportminister Peter Beuth (57/CDU). Nach der Abberufung des bisherigen Vorstandsvorsitzenden Torsten Burmester (61/Köln) führte Michaela Röhrbein (50/Düsseldorf), Vorständin Sportentwicklung im DOSB, durch die Versammlung.

Ministerpräsidentin unterstreicht Bedeutung des Sports

Die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (48/SPD) hob die Bedeutung des Sports für ihr Bundesland hervor. „Das Saarland ist Sportland, das beweisen wir im Breiten- wie im Spitzensport. Mit unserer hohen Vereinsdichte, unseren Top-Athletinnen und -Athleten aber auch als Gastgeber für hochklassige internationale Sportevents entfaltet der Saar-Sport eine Strahlkraft über die Landesgrenzen hinweg. Dass die Mitgliederversammlung des DOSB heute erstmals auf dem Saarbrücker Sportcampus tagt, ist ein großartiges Signal dafür, dass unsere sportlichen Initiativen Früchte tragen.“

Die 22. DOSB-Mitgliederversammlung ist für 6. Dezember 2025 im Kap Europa in Frankfurt am Main geplant.

(Quelle: DOSB)

FAQs: 21. DOSB-Mitgliederversammlung

Was ist die Mitgliederversammlung des DOSB?

Die Mitgliederversammlung – kurz MV – ist das oberste Beschlussorgan des DOSB. 

Die Mitgliederversammlung entscheidet in grundsätzlichen Angelegenheiten, die die Sportorganisation oder die Sportpolitik betreffen. Sie entscheidet bspw. über die Bewerbung um die Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele, nimmt die Berichte des Präsidiums und des Vorstands sowie weitere Berichte entgegen. Sie verabschiedet den Wirtschaftsplan und die Jahresrechnung, entscheidet über Entlastung von Präsidium und Vorstand und stimmt über die Änderung der Satzung, der Finanzordnung sowie anderer Ordnungen ab, um nur einige der Aufgaben zu nennen.

Wer ist auf der MV stimmberechtigt?

Die Delegierten der 101 Mitgliedsorganisationen, die deutschen IOC-Mitglieder, die Persönlichen Mitglieder, die Mitglieder des Präsidiums sowie ein weiteres Mitglied der Athletenkommission neben dem*der Athletenvertreter*in im Präsidium mit Stimmrecht. So kommen maximal 539 Stimmen zustande, die sich auf mindestens 180 Delegierte verteilen.     

Wer gehört der MV sonst an?

Neben den Stimmberechtigten gehören der MV zudem Mitglieder der Athletenkommission, die Ehrenpräsident*innen und Ehrenmitglieder, die Mitglieder des Vorstands, die Mitglieder der Beiräte sowie die Mitglieder des Vorstands der Deutschen Sportjugend an. Dazu kommen noch geladene Gäste aus verschiedenen gesellschaftlichen und politischen Bereichen.

Welche politischen Gäste haben sich angekündigt?

Bundesinnenministerin Nancy Faeser wird eine Rede auf der MV halten, die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger nimmt an einem Eröffnungstalk teil. Dazu kommen Mitglieder des Sportausschusses des Deutschen Bundestages sowie weitere Abgeordnete.

Welche Themen stehen auf der Tagesordnung?

Mit einem Zeitplan von fünf Stunden ist die MV sportlich angesetzt, die Tagesordnung ist aber auch in diesem Jahr gut gefüllt.

Zu den inhaltlichen Themen zählen:

  • Politische Forderungen: Anlässlich der vorgezogenen Neuwahl des Deutschen Bundestages, sollen auf der MV zehn zentrale Forderungen beschlossen werden, die sich an die politischen Entscheidungsträger*innen und die nach der Wahl anstehenden Koalitionsverhandlungen richten, um die Zukunft des Sports in Deutschland nachhaltig zu entwickeln.
  • DEINE IDEEN. DEINE SPIELE: Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland. Die Delegierten sollen per Beschluss den DOSB beauftragen, die Aufnahme in den sogenannten „Continuous Dialogue“ beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zu beantragen. Damit würde der DOSB offiziell in Gespräche mit dem IOC eintreten im Hinblick auf die Ausrichtung künftiger Olympischer und Paralympischer Spiele und das Interesse an der Ausrichtung der Spiele in Deutschland verdeutlichen. Außerdem soll die Mitgliederversammlung die organisatorischen Planungen für das Jahr 2025 beschließen.
  • Safe Sport Code: Die Delegierten stimmen u.a. darüber ab, den neuen Safe Sport Code für den DOSB als Organisation einzuführen. Zudem liegt ein weiterer Antrag vor, der die Mitgliedsorganisationen dazu verpflichten würde, den Safe Sport Code bis spätestens Ende 2028 in ihrer jeweiligen Mitgliederversammlung als eigenes Regelwerk zur Abstimmung zu bringen. Die Verabschiedung der Beschlüsse und die Umsetzung des Safe Sport Codes sorgt für einen sichereren Sport für alle und ist ein Meilenstein in der Bekämpfung von interpersonaler Gewalt.
  • Wahl eines neuen Vizepräsidenten: Nachdem Vizepräsident Oliver Stegemann im Juni von seinem Amt zurückgetreten ist, wird die Mitgliederversammlung einen Nachfolger wählen. Zur Wahl stehen Jörg Ammon, Prof. Dr. Martin Engelhardt, Marcus Hauss, Michael John und Jörn-Torsten Verleger.

Wo findet die MV statt?

Die MV findet in diesem Jahr auf dem Sportcampus Saar in Saarbrücken statt.

Wie kann ich die MV verfolgen?

Die MV wird ab 9:00 Uhr per Livestream auf www.dosb.de übertragen. Zudem berichten wir live über unseren X-Kanal. Alle Tagungsunterlagen sowie weitere Informationen finden sich auf https://www.dosb.de/ueber-uns/mitgliederversammlung

(Quelle: DOSB)

FAQs DOSB-Mitgliederversammlung: Safe Sport Code

Worum es dabei geht, warum die Beschlüsse wichtig sind und wie es nach den Beschlüssen weitergeht. 

Worum geht es inhaltlich bei den Beschlüssen?  

Bei den Beschlüssen geht es darum, den Sport in Deutschlands Sportvereinen und -verbänden sicherer zu machen und jegliche Form von Gewalt durch Sanktionierungen möglichst zu verhindern. 

Auf der letzten DOSB-Mitgliederversammlung 2023 wurde einstimmig der Zukunftsplan Safe Sport beschlossen. Mit diesem Plan haben wir uns gemeinsam mit der dsj und unseren Mitgliedsorganisationen unter anderem das Ziel gesetzt, durch die Entwicklung eines Safe Sport Regelwerks, das vom gesamten organsierten Sport mitgetragen wird, erstmals eine Vereinheitlichung der Regelungen im Bereich Safe Sport zu erreichen. 

Damit soll ein Flickenteppich aus unterschiedlichen Regelwerken in den vielzähligen verschiedenen Organisationen im Sport verhindert und eine einheitliche Grundlage bei der Bekämpfung von interpersonaler Gewalt im Sport geschaffen werden. Mit der Verabschiedung der Beschlüsse setzen wir dieses Ziel um und schaffen mit dem Safe Sport Code erstmals eine verbandsrechtliche Grundlage dafür, um Gewalt auch unterhalb der strafrechtlichen Schwelle zu sanktionieren. Die Umsetzung des Safe Sport Codes sorgt für einen sichereren Sport für alle und ist ein Meilenstein in der Bekämpfung von interpersonaler Gewalt. 

Welche Auswirkungen hat der Beschluss auf den DOSB? 

Wir möchten deutlich zeigen, dass wir jeder Form von Gewalt im Sport, unabhängig davon, ob sie körperlicher, seelischer oder sexueller Art ist, entschieden entgegentreten. Mit der Verabschiedung des DOSB Safe Sport Codes auf der Mitgliederversammlung wird der Code in offiziell in die Satzung des DOSB aufgenommen und ist damit künftig fester Bestandteil der Verbandsstatuten, an die sich der DOSB als Organisation zu halten hat. Nach der Umsetzung wird der Code für alle Personen gelten, die für den DOSB tätig sind.

Welche Auswirkungen haben die Beschlüsse auf die Mitgliedsorganisationen des DOSB? 

Hier muss man unterscheiden: Die Mitgliedsorganisationen des DOSB werden durch den oben genannten Beschluss nicht unmittelbar selbst an den DOSB Safe Sport Code gebunden. Dieser gilt zunächst nur für uns als Organisation. Jeder andere Verband muss seinen eigenen Code einführen. Dabei orientieren sich die Verbände an der Vorlage des Safe Sport Codes, die wir zur Verfügung stellen, damit einheitliche Regel herrschen. 

Es liegt jedoch noch eine weitere, für die Einführung des Codes in den gesamten Sport wichtigere Beschlussvorlage vor, die die Mitgliedsorganisationen dazu verpflichten würde, den Safe Sport Code bis spätestens Ende 2028 in ihrer jeweiligen Mitgliederversammlung als eigenes Regelwerk zur Abstimmung zu bringen. Damit würden nach und nach auch die Mitgliedsorganisationen selbst sich dem Code offiziell anschließen können. 

Außerdem sollen unsere Mitgliedsorganisationen sich dafür einsetzen, dass auch ihre jeweiligen Mitglieder den Safe Sport Code bei sich zur Abstimmung stellen. Damit würde der Code über die nächsten Jahre hinweg langsam seinen Weg durch das Sportsystem machen, bis er hoffentlich in jedem Verband und jedem Verein eingeführt ist und der Sport somit erstmals ein einheitliches Regelwerk im Kampf gegen interpersonale Gewalt hätte. 

Wie geht es weiter, wenn die Beschlüsse auf der Mitgliederversammlung positiv ausfallen? 

Die Beschlüsse auf der Mitgliederversammlung sind ein erster, wichtiger Schritt in Richtung eines einheitlichen Safe Sport Systems in Deutschland. Unsere Mitgliedsorganisationen werden in den kommenden Jahren Stück für Stück den Safe Sport Code bei sich implementieren. Hierbei unterstützen wir sie als DOSB mit Leitfäden und Mustertexten, die die Mitgliedsorganisationen für sich nutzen können, um ihren eigenen Safe Sport Code einfach und wirksam in der eigenen Organisation einzuführen. Gleichzeitig wird es darum gehen, Kompetenzen und Zuständigkeiten für die Durchführung von Verfahren zu klären und auch das in Aussicht stehende Zentrum für Safe Sport in das System miteinzubeziehen.  

Denn am Ende zählt natürlich vor allem, was sich für Sportvereinsmitglieder in der Praxis ändert. Der Safe Sport Code setzt den Rahmen, klare Regeln und das deutliche Zeichen, dass interpersonale Gewalt im Sport keinen Platz hat. Für die Umsetzung dieser Regeln sind aber letztendlich wir alle im Sport verantwortlich, und daran werden wir uns messen lassen müssen. 

Was ist Inhalt des Änderungsantrags des Deutschen Schwimmverbands? 

Der Deutsche Schwimmverband hat zum TOP 13.3 hinsichtlich des Beschlusstextes sowie den Inhalten des Muster Safe Sport Code Änderungsanträge eingebracht, die auf ihren Erfahrungen des letzten Jahres beruhen. Die Änderungsanträge beziehen sich auf unterschiedliche Vorschriften des Safe Sport Codes. Ihnen ist gemein, dass sie Teile der Vorschriften für dispositiv erklären wollen. Dieser vermeintlich geschaffene Gestaltungsspielraum steht der besonderen Zielrichtung des Safe Sport Codes und seiner beabsichtigen Wirkung entgegen. Sie können zu gänzlich unterschiedlichen Varianten führen, die die Gefahr eines Flickenteppichs, dem mit dem Safe Sport Code entgegengetreten werden sollte, erhöhen. Die beabsichtigte starke Wirkung kann der Safe Sport Code nur erreichen, wenn er als einheitliches Regelwerk über alle Organisationen, Verbände und Vereine innerhalb des organisierten Sport implementiert wird.

(Quelle: DOSB)

DOSB-Präsidium bestellt Vorstand mit besonderen Aufgaben

Das Präsidium des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hat in seiner heutigen Sitzung Dr. h.c. Volker Bouffier als Vorstand mit besonderen Aufgaben bestellt. Der 72-Jährige wird vom 1. Januar bis zum 30. Juni 2025 den Vorstand kommissarisch ergänzen. Er wird insbesondere die Verbandskommunikation gegenüber der Politik und der Öffentlichkeit verantworten und auch Mitglied der Steuerungsgruppe Olympiabewerbung sein.

„Volker Bouffier ist eine hochangesehene und profilierte Persönlichkeit, die schon immer eng mit dem organisierten Sport verbunden ist. Die nächsten Monate werden insbesondere durch die anstehende Bundestagswahl geprägt sein, in der wir als DOSB die Interessen und Forderungen des Sports nachdrücklich einbringen wollen. Volker Bouffier ist durch seine Vita, sein Netzwerk und seine Liebe für den Sport hierfür genau der richtige Mann“, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

Volker Bouffier erklärte: „Der Sport war mir immer eine Herzensangelegenheit. Gerade in mehr als bewegten Zeiten leistet der Sport einen unschätzbaren Wert zum Zusammenhalt in unserer Gesellschaft. Hier mit zu helfen, die Interessen des organisierten Sports im Dialog mit der Politik und Gesellschaft zu unterstützen, ist mir eine Ehre.“

Volker Bouffiers Leidenschaft und Einsatz für den Sport sind unbestritten. Als Basketballer spielte er für den MTV Gießen in der Bundesliga sowie in der Junioren-Nationalmannschaft, bevor ein schwerer Autounfall seine sportliche Karriere beendete. Als hessischer Innen- und Sportminister und Ministerpräsident setzte er sich stets für die Belange des organisierten Sports ein, beispielsweise für die Aufnahme der Sportförderung als Staatsziel in die Hessische Verfassung, die Gründung der Sportstiftung Hessen und die bundesweit erste Polizei-Sportfördergruppe. 2023 ist er für seine Verdienste um den Sport mit der DOSB-Ehrenmedaille, der höchsten Auszeichnung des DOSB, gewürdigt worden.

(Quelle: DOSB)

Tina Rupprecht ist „Sportlerin des Monats“ November

Die dreifache Box-Weltmeisterin Tina Rupprecht ist von den rund 4.000 Sporthilfe-geförderten Athlet*innen mit 43,6 Prozent zur „Sportlerin des Monats“ November gewählt worden. Die 32-Jährige hatte mit ihrem Sieg im Vereinigungskampf gegen die Japanerin Eri Matsuda in Heidelberg Box-Geschichte geschrieben: Als erster deutscher Profi hält Rupprecht damit gleichzeitig drei bedeutende WM-Gürtel - den der Verbände WBC, WBO und WBA.

Die historische Leistung von Tina Rupprecht, die als Amateur-Boxerin drei Jahre von der Sporthilfe gefördert worden war, honorierten Deutschlands Spitzenathlet*innen bei der von der Sporthilfe durchgeführten „Sportler*in des Monats“-Wahl mit Platz 1. Rupprecht ist nach Regina Halmich erst die zweite weibliche Boxerin, der diese Ehre zuteil wird. Anders als etwa bei Journalist*innen- oder Publikumswahlen stimmen hier ausschließlich Deutschlands beste Nachwuchs- und Spitzenathlet*innen ab und geben der Auszeichnung damit ihre ganz besondere Note.

Platz zwei bei der Sporthilfe-Wahl belegt das Tennis-Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz (36,9%). Das deutsche Duo hatte sich bei den ATP Finals in Turin in einem dramatischen Endspiel gegen die Weltranglistenersten Mate Pavic (Kroatien) und Marcelo Arevalo (El Salvador) durchgesetzt und damit als erstes deutsches Doppel überhaupt den inoffiziellen WM-Titel geholt. Auf Platz drei wurde die Curling-Nationalmannschaft der Männer (19,5%) gewählt. Das Team um Skip Marc Muskatewitz hatte bei der Europameisterschaft in Finnland überraschend die Goldmedaille und damit für Deutschland den ersten Titel seit 20 Jahren gewonnen.

Für ihre herausragenden Leistungen waren die Athlet*innen von der Athletenkommission im DOSB, von SPORT1 und von der Sporthilfe für die Wahl nominiert worden.

(Quelle: Deutsche Sporthilfe)

Stellungnahme zu aktuellen Interpretationen rund um den Safe Sport Code

Die Mitgliederversammlung stimmt am Samstag, 7. Dezember, in Saarbrücken unter anderem über den Safe Sport Code (SSC) ab. Da es in den vergangenen Tagen in mehreren Publikationen Interpretationen hinsichtlich des Regelwerks gab, möchten wir hier unsere Sicht auf einzelne der angesprochenen Themenbereiche näher erläutern. 

Es wird bisweilen kritisch beäugt, dass die Einführung des Safe Sport Code als Prozess bezeichnet wird, der auch nach einem entsprechenden Beschluss auf der DOSB-Mitgliederversammlung noch lange nicht abgeschlossen sein wird. Es wird versucht, daraus zu schlussfolgern, dass der Code in der derzeitigen Fassung unzureichend sei. Die Einführung des Safe Sport Codes ist aber kein Experiment. Der Code stellt in der zur Abstimmung stehenden Fassung ein uneingeschränkt taugliches Regelwerk zur Bekämpfung von interpersonaler Gewalt im Sport dar. Jedem Regelwerk ist es immanent, dass es einer stetigen Weiterentwicklung unterliegt. Auch staatliche Regelungen wie Gesetze oder Verordnungen werden regelmäßig und vielzählig novelliert und überarbeitet. Da der organisierte Sport über die Bearbeitungsrechte am Safe Sport Code verfügt, ist auch gewährleistet, dass eine solche Weiterentwicklung unter Wahrung der autonomen Rechte der DOSB-Mitgliedsorganisationen erfolgen wird. 

Die Berichterstattung könnte den Eindruck erwecken, dass durch die Möglichkeit im Safe Sport Code, auch juristische Personen zu sanktionieren, Sportorganisationen wegen ihrer positiven Bemühungen im SafeSportKontext Konsequenzen zu befürchten haben. Das Gegenteil ist der Fall. Eine Sanktionierung von juristischen Personen ist nicht allein an die Zahl der dort auftretenden Fälle geknüpft. Stattdessen ist die Zahl lediglich Grund dafür, dass genauer hingesehen wird und aufgezeigt werden muss, dass es innerhalb der Organisation ausreichende Strukturen und Maßnahmen zur Prävention gibt und eben gerade kein Organisationsmissstand vorliegt. Ist dies der Fall, sind keine Sanktionen zu befürchten. Die Regelung im Safe Sport Code leistet somit einen Anreiz, geeignete Maßnahmen zur Bekämpfung von interpersonaler Gewalt zu treffen. 

Schließlich wird das im Safe Sport Code enthaltene Gebot der Meldung von Fällen interpersonaler Gewalt in der Berichterstattung als „besonders krass“ dargestellt. Nicht erwähnt wird, dass es sich hier keineswegs um eine uneingeschränkte Meldepflicht handelt, denn diese entfällt, wenn die betroffene Person eine Meldung nicht wünscht. Der Schutz von Betroffenen und Hinweisgebern bleibt somit in jedem Fall gewahrt. Gleichwohl ist die Meldepflicht in allen Fällen und unabhängig von der vermeintlichen Schwere des Vorwurfs wichtig, um einen Kulturwandel einzuleiten, hin zu einer Kultur des Hinsehens und Handelns. Eine Meldung hat immer an die jeweils für die Organisation zuständige Meldestelle zu erfolgen. Innerhalb des Anwendungsbereichs des DOSB Safe Sport Codes, der auf alle unmittelbar für den DOSB tätigen Personen beschränkt ist, ist dies die DOSB Ethik-Kommission. 

Weitere Fragen zum Safe Sport Code werden in unseren FAQ auf der Website beantwortet 

(Quelle: DOSB)

FAQs DOSB-Mitgliederversammlung: Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele 

Worum es dabei geht, warum der Beschluss wichtig ist und was das nächste Jahr bereithält. 

Worum geht es inhaltlich bei dem Beschluss? 

Mit dem Beschluss soll die Mitgliederversammlung den DOSB beauftragen, die Aufnahme in den sogenannten „Continuous Dialogue“ beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) zu beantragen. Damit würde der DOSB offiziell in unverbindliche Gespräche mit dem IOC eintreten im Hinblick auf die Ausrichtung künftiger Olympischer und Paralympischer Spiele und das Interesse an der Ausrichtung der Spiele in Deutschland verdeutlichen. Außerdem soll die Mitgliederversammlung die organisatorischen Planungen für das Jahr 2025 beschließen. 

Warum ist der Beschluss wichtig? 

Mit dem Eintritt in den „Continuous Dialogue“ gilt der DOSB offiziell als interessierte Partei an der Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Spiele. Damit unterstreichen wir insbesondere international unsere Ambitionen und können mit Unterstützung durch das IOC die vorliegenden Bewerbungskonzepte verbessern und verfeinern, ohne dass diese frühzeitig an eine bestimmte Ausgabe oder ein bestimmtes Jahr der Spiele gebunden sind. 

Gleichzeitig regelt der Beschluss die nächsten Schritte auf dem Weg zu einem neuen deutschen Bewerbungskonzept. So sieht der Beschluss zunächst die Verfeinerung und Evaluierung der bereits ausgearbeiteten Grobkonzepte vor. Priorisiert werden dabei die Szenarien, bei denen möglichst viele Athlet*innen in nur einem Olympischen bzw. Paralympischen Dorf unterkommen würden (so genannte „One-Village-Konzepte“).  

Was hat sich seit der letzten Mitgliederversammlung 2023 getan?  

Mit der Mitgliederversammlung 2024 wird der DOSB den Grundlagenprozess zur Erarbeitung einer neuen deutschen Olympiabewerbung abschließen. In den vergangenen zwei Jahren konnten die Voraussetzungen für eine deutsche Bewerbung geschaffen werden. 

Durch die frühzeitige Sicherung der parteiübergreifenden politischen Unterstützung auf Bundes-, Landes- und regionaler Ebene konnte nicht zuletzt die finanzielle Machbarkeit einer Bewerbung sichergestellt werden. 

Zudem konnten in einem intensiven Dialogprozess die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen für eine Olympiabewerbung definiert und die Zustimmungswerte in der Bevölkerung kontinuierlich gesteigert werden. Sie liegen nach einer neuesten repräsentativen Umfrage bundesweit bei 71 % Befürwortung für die erneute Ausrichtung Olympischer und Paralympischer Spiele in Deutschland. 

Wie geht es weiter, wenn der Beschluss auf der Mitgliederversammlung positiv ausfällt? 

Wenn der Beschluss positiv ausfällt, wird der DOSB die Aufnahme in den „Continuous Dialogue“ beim IOC beantragen. Die DOSB-Mitgliederversammlung 2025 soll dann über mindestens ein finales Bewerbungskonzept entscheiden. Weiterhin wird der DOSB die enge Einbindung der Partner aus Sport, Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sicherstellen. Die öffentliche Kommunikation (Kampagne „Stop the Clock“) und Partizipation („Deine Ideen. Deine Spiele.“) werden fortgeführt und sollen mit Blick auf die Präsentation von mindestens einem finalen Bewerbungskonzept verstärkt und regional zugeschnitten werden. 

Weitere Informationen zur Olympiabewerbung finden Sie auf www.deine-spiele.de

Beschlussvorlage für die 21. DOSB-MV  
TOP 14: Beschluss zu einer Bewerbung um Olympische und Paralympische Spiele in Deutschland 

(Quelle: DOSB)

DOSB-Präsidium beruft Vorstandsvorsitzenden ab

„Diese Entscheidung ist uns nicht leicht gefallen. Als Präsidium ist es unsere Aufgabe, die Belange des Verbandes an erste Stelle zu setzen und zum Wohle des DOSB zu handeln“, sagte DOSB-Präsident Thomas Weikert.

Die Aufgaben des Vorstandsvorsitzenden sind aktuell auf die verbleibenden vier Vorstände des DOSB aufgeteilt, so dass der DOSB voll handlungsfähig ist. Das Präsidium setzt nun zügig ein Verfahren zur Nachbesetzung der Position des Vorstandsvorsitzenden auf.

(Quelle: DOSB)

Ehrenpreis für Weitsprung-Olympiasiegerin Mihambo

Malaika Mihambo darf sich über eine weitere Trophäe freuen. Die 30 Jahre alte Weitsprung-Olympiasiegerin von Tokio 2021 wurde beim 17. Deutschen Nachhaltigkeitstag am vergangenen Wochenende im Düsseldorfer Maritim-Hotel mit dem Ehrenpreis für soziales Engagement ausgezeichnet. Gewürdigt wurden in erster Linie ihr Einsatz für Sport und Bildung benachteiligter junger Menschen mit ihrem Verein „Malaikas Herzsprung“ sowie das generelle Eintreten für eine gerechtere und nachhaltigere Welt. „Besonders hervorzuheben ist ihr Engagement für Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Als Botschafterin für diverse Umweltorganisationen nutzt sie ihre Popularität, um Bewusstsein für den Klimawandel und die Wichtigkeit eines umweltbewussten Lebensstils zu schaffen“, hieß es in der Begründung der Jury. Die Athletin von der LG Kurpfalz hatte aus sportlicher Sicht in diesem Jahr in Paris Olympiasilber und bei der EM in Rom Gold gewonnen.

In Zusammenarbeit mit dem DOSB und dem Bundesinnenministerium (BMI) wurde in Düsseldorf zum zweiten Mal auch der Deutsche Nachhaltigkeitspreis Sport verliehen. In der Kategorie „Sportveranstaltungen“ gewann die Kampagne „A Race We Must Win - Climate Action Now!“ des Offshore Sailing Teams Malizia um den Hamburger Segler Boris Herrmann (43), der aktuell an der Vendée Globe teilnimmt. Ausgezeichnet wurde die Verbindung von Segelsport, Bildung und Forschung mit dem Ziel, auf Klima- und Ozeanschutz aufmerksam zu machen. In der Kategorie „Sportverbände und -vereine im Amateursegment“ wurde der Kölner Fußballverein Spoho 98 e.V. für die konsequente Berücksichtigung der Nachhaltigkeit von fairer Beschaffung bis zur Zertifizierung ausgezeichnet. In der Kategorie „Sportverbände und -vereine im Profisegment“ erhielt der SV Werder Bremen den Preis für die Förderung von Geschlechtergerechtigkeit, Vielfalt und Inklusion. Der Bekleidungshersteller Löffler GmbH wurde in der Kategorie „Sportprodukte“ ausgezeichnet, weil er für umfassende Transparenz der Lieferketten und eine verantwortungsvolle und faire Textilproduktion sorgt.

Den Sonderpreis nahm der frühere Fußball-Nationalspieler Philipp Lahm (41) in seiner Funktion als Geschäftsführer der DFB Euro GmbH für die UEFA EURO 2024 entgegen. Das Kontinentalturnier, das Deutschland im Sommer ausgerichtet hatte, hatte in Konzeption und Umsetzung neue Maßstäbe für Sportgroßveranstaltungen hinsichtlich der Nachhaltigkeit gesetzt.

Auf einer Podiumsdiskussion zum Thema „Nachhaltigkeit im Sport: ESG-Strategien für eine bessere Zukunft“ konnte Michaela Röhrbein (50), Vorständin Sportentwicklung im DOSB, für Nachhaltigkeit als wichtiges Zukunftsthema auch im Sport werben. „Der Sport kann einen wichtigen Beitrag leisten und für Nachhaltigkeit sensibilisieren. Sportveranstaltungen wie die Olympischen und Paralympischen Spiele können langfristig etwas in der Gesellschaft bewegen. Die Sportvereine sind unsere größten Multiplikatoren. Dort treffen sich die Menschen in ihrem Alltag und können Nachhaltigkeit erfahren und erleben“, sagte sie. Der DOSB setze sich dafür ein, im organisierten Sport ein Bewusstsein für nachhaltige Praktiken zu schaffen und aufzuzeigen, wie diese weiterentwickelt werden können. Insbesondere die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris hätten eindrucksvoll bewiesen, dass sportliche Großveranstaltungen nachhaltig ausgerichtet werden können, und dem DOSB wertvolle Erkenntnisse geliefert, wie Nachhaltigkeit bei großen Events integriert und langfristig genutzt werden könne.

(Quelle: DOSB/DNP)

Internationaler Tag der Menschen mit Behinderungen

In dem Forderungskatalog geht es um die Schaffung von Zugängen zu Bewegung und Sport, z.B. durch: 

  •  eine angemessene Versorgung mit Hilfsmitteln
  • die Finanzierung von Assistenzleistungen  
  • die barrierefreie Erreichbarkeit und Zugänglichkeit von Sportstätten 
  • die Möglichkeit der Teilhabe am Ehrenamt und Hauptamt 
  • eine barrierefreie Kommunikation 
  • sowie um eine verlässliche Regelförderung statt der üblichen Projektförderung. 

DOSB-Präsident Thomas Weikert betont: „Die Sportvereine und -verbände sind bereits sehr aktiv, um Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt teilhaben zu lassen. Sie können diese große gesellschaftliche Aufgabe aber keinesfalls allein umsetzen, sondern sind zwingend auf die Unterstützungsleistungen auf allen Ebenen staatlichen Handelns angewiesen, quer durch viele Politikfelder, von der Verkehrs- und Gesundheitspolitik bis hin zu Stadtentwicklungsplanungen.“ 

Die Politischen Forderungen wurden von der AG Inklusion des DOSB erarbeitet, in der die Behindertensportverbände, die Verbändegruppen, die Deutsche Sportjugend (dsj) und die Wissenschaft vertreten sind. 

Politische Forderungen zur Umsetzung der Inklusion im und durch Sport 

Förderung von Inklusion auf internationaler Ebene

Die Inklusion von Menschen mit Behinderung im und durch Sport wird durch den DOSB auf internationaler Ebene in verschiedene Projekten in Zusammenarbeit mit Special Olympics Deutschland gefördert. Im Vorfeld und als Legacy der #Special Olympics World Games 2023 in Berlin haben wir die Ausbildung von bislang mehr als 250 Trainer*innen unterstützt. Menschen mit und ohne geistiger Behinderung kommen im sogenannten Unified Sports Ansatz zusammen, sodass durch Sport Barrieren abgebaut werden und die Inklusion gefördert wird. In der aktuellen Projektphase finden inklusive Sportveranstaltungen statt, zu denen die ausgebildeten Trainer*innen mit ihren Teams eingeladen werden und insgesamt mehr als 400 Kinder und Jugendliche in verschiedenen Sportarten wie Fußball, Basketball, Volleyball, Leichtathletik und Football antreten. Durch unsere Kooperation konnten die Special Olympics Programme ihre Netzwerke mit den Nationalen Olympischen Komitees und den angegliederten Fachverbänden, sowie OlympAfrica Centers stärken.

Das Projekt wird finanziert durch das Auswärtige Amt, Lions Club International und die FIBA Foundation. 

(Quelle: DOSB)

Weibliches Trio gewinnt Team D Awards zu Paris 2024

Gesucht, gefunden - die Gewinnerinnen der Team D Awards zu den Olympischen und Paralympischen Spiele Paris 2024 stehen fest. Fans und Athlet*innen stimmten vom 13. - 19. November eine Woche lang in drei Kategorien für ihre Favorit*innen ab. Mit dem Siegerinnen-Trio aus Tischtennisspielerin Annett Kaufmann (Kategorie „Olympics“), Para Schwimmerin Maike Naomi Schwarz (Kategorie „Paralympics“) und Para Ruderin Kathrin Marchand (Kategorie „Rookie of the Games“) dominieren nicht nur ausschließlich weibliche Vertreterinnen des Team D die Spitzenplätze, sondern auch die paralympischen Sportlerinnen. Bekanntgegeben wurden die Siegerinnen am Mittwoch, 27. November, exklusiv im Team D Podcast und im Newsletter des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS). Die Übergabe der Awards erfolgt am 14. Dezember im Rahmen der Vorabend-Veranstaltung zum „Sportler des Jahres“ in Baden-Baden.

Bei dem Award, der vom Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und dem Deutschen Behindertensportverband an olympische und paralympische Athlet*innen verliehen wird, liegt der Fokus auf einzigartigen Momenten und persönlichen Geschichten bei den Olympischen und Paralympischen Spielen Paris 2024. Mit dem Award werden insbesondere Momente, die abseits der Medaillenränge bewegt, emotional berührt oder beeindruckt haben, gewürdigt. In allen Kategorien standen jeweils drei Athlet*innen sowie für den „Rookie of the Games“ auch ein Trainer aus den Teams zur Wahl. Den Kreis der nominierten Kandidat*innen hatten der DOSB und der DBS vorab gemeinsam ausgewählt. Vom 13. bis 19. November konnte öffentlich auf der Website von Team D für die Nominierten abgestimmt werden.

In der Kategorie „Olympics“ fiel die Wahl mit über 52 Prozent deutlich auf das Tischtennis-Nachwuchsass Annett Kaufmann. Die 18-jährige Wolfsburgerin kam erst spät als Nachrückerin ins Team für Paris und kämpfte sich mit einem begeisternden Auftritt mit der Mannschaft bis ins Halbfinale. Auch bei der Abstimmung für den „Paralympics“-Award gab es mit Para Schwimmerin Maike Naomi Schwarz eine klare Siegerin. Sie erhielt 48,56 Prozent der abgegebenen Stimmen. Ihr Comeback in Paris nach verpassten Paralympischen Spielen in Tokio 2021 aufgrund einer schweren Depression sowie der Einzug in zwei Finals und ein deutscher Rekord über 100m Rücken sorgten für große Anerkennung bei Fans und Mitgliedern des Team D.

Knapper ging es in der Kategorie „Rookie of the Games“ zu. Das Surf-Duo Camilla Kemp und Tim Elter lieferte sich ein enges Brett-an-Bootsspitze-Rennen mit Para Ruderin Kathrin Marchand. Am Ende hatte die 34-jährige ehemalige Olympiateilnehmerin, die nach einem Schlaganfall in der paralympischen Bootsklasse zurück auf die Weltbühne des Sports kam, die Nase mit 36,19 Prozent der Stimmen knapp vorn.

Olaf Tabor, Chef de Mission des Team D Paris 2024 und Vorstand Leistungssport im DOSB freut sich für die Athlet*innen: „Olympische und Paralympische Spiele sind weit mehr als die Abbildung von Erfolg in einem Medaillenspiegel. Bei allen Spielen gibt es einzigartige Momente, die besonders im Gedächtnis bleiben, von Athlet*innen, die mit ihrem Auftreten und mit ihren Geschichten inspirieren und für Begeisterung sorgen. Die drei verdienten Gewinnerinnen haben genau für diese Momente gesorgt. Meinen Glückwunsch an sie und an alle Nominierten der Team D Awards. Sie haben alles gegeben, haben begeistert und Geschichten geschrieben, die für immer bleiben.“

Claudia Wagner, Geschäftsführerin der Deutschen Sport Marketing, die als Agentur von DOSB und DBS für Konzeption und Umsetzung der Wahl zu den Team D Awards verantwortlich zeichnet, sagt: „Mit den Awards möchten wir das Scheinwerferlicht auf alle Athlet*innen richten, die uns in Paris mit ihrem vorbildlichen Aufritt beeindruckt und mit ihrer Haltung im Sinne der Werte von Team D inspiriert haben. Dabei geht es um mehr als Medaillen und reine sportliche Erfolge: Es geht um Teamgeist, Respekt, Selbstbewusstsein, Ehrgeiz - und Momente, die für immer bleiben. Davon haben uns die Athlet*innen von Team Deutschland und Team Deutschland Paralympics in Paris – nicht nur die Award-Gewinnerinnen, denen wir herzlich gratulieren – zahlreiche geschenkt.“  

Die Ergebnisse des Votings in der Übersicht

Olympics Paris 2024 

  • Annett Kaufmann (Tischtennis)                                52,19 Prozent
  • Annika Wendle (Ringen)                                           25,93 Prozent
  • Angelina Köhler (Schwimmen)                                  21,89 Prozent

Paralympics Paris 2024 

  • Maike Naomi Schwarz (Para Schwimmen)                48,56 Prozent
  • Flora Kliem (Para Bogenschießen)                            29,80 Prozent
  • Pierre Senska (Para Radsport)                                  21,64 Prozent

Rookie of the Games Paris 2024 

  • Kathrin Marchand (Para Rudern)                                36,19 Prozent
  • Tim Elter & Camilla Kemp (Surfen)                             34,05 Prozent
  • Michael Engel (Trainer Rollstuhlbasketball)                29,76 Prozent

(Quelle: DOSB / DBS / DSM)

3. Bundesweiter Trikottag

Der Trikottag geht in sein drittes Jahr. Am 20. Mai 2025 sind alle Sportvereinsmitglieder erneut dazu aufgerufen, das Trikot, den Trainingsanzug oder das Sportoutfit ihres Heimatvereins einen Tag lang im Alltag, auf der Arbeit, beim Einkaufen, in der Uni oder in der Schule zu tragen, um damit Werbung zu machen für den Vereinssport an der Basis. 

Gestärkt durch einen neuen Allzeitrekord von über 28 Millionen Mitgliedschaften in Deutschlands 86.000 Sportvereinen, blickt der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB), Thomas Weikert, mit viel Vorfreude auf den Tag: „Der Vereinssport in Deutschland erlebt derzeit einen Boom. Der Trikottag soll zeigen, wie breit der Sport in unserer Gesellschaft vertreten und verankert ist. Die oftmals kleinen Sportvereine an der Basis erhalten leider viel zu wenig Aufmerksamkeit, ihre Arbeit wird als selbstverständlich angesehen, aber das ist sie nicht - der Trikottag ist ein wunderbarer Anlass, um ihnen Danke zu sagen und Aufmerksamkeit zu schenken. Lasst uns am 20. Mai gemeinsam zeigen, wie viele wir sind und wie sehr uns unser Sportverein am Herzen liegt.” 

„Wir sind viele” 

Unter dem Motto „Wir sind viele” soll die ganze Vielfalt des Vereinssports und die Arbeit der Vereine einen Tag lang die volle öffentliche Aufmerksamkeit erfahren. Sportvereine sind für Millionen von Menschen ein Ort, an dem sie sich unabhängig aktueller Krisen, politischer Differenzen, Herkunft, Alter, Geschlecht oder Sexualität treffen und Gemeinschaft erleben können. Damit leisten Sportvereine einen wichtigen Beitrag nicht nur zur Gesundheit von Menschen, sondern auch zum gesellschaftlichen Zusammenhalt. 

Getragen werden die Sportvereine hierzulande von tausenden von ehrenamtlich Engagierten. Auch ihnen gilt es mit diesem Tag Dank auszusprechen, denn ohne sie würde der Vereinssport nicht existieren.

Ausgerufen vom DOSB und mitgetragen von allen Landessportbünden und Sportfachverbänden, ruft ganz Sportdeutschland deshalb gemeinsam alle Sportvereinsmitglieder dazu auf, einen Tag lang das Trikot, den Trainingsanzug oder das Sportoutfit ihres Heimatvereins im Alltag zu tragen und so Flagge zu zeigen für den Vereinssport. Trikots, Trainingsjacken und T-Shirts sollen am 20. Mai überall dort zu sehen sein, wo man sie normalerweise nicht erwartet. 

Ganz einfach mitmachen - #TrikotTag 

Um dabei zu sein, zieht man am 20. Mai gemeinsam mit vielen Mitstreiter*innen einfach das Trikot oder Sportoutfit seines Heimatvereins einen Tag lang im Alltag an und stellt damit seinen Verein ins Rampenlicht. 

Dazu kann man unter dem gemeinsamen Hashtag #TrikotTag ein Foto von sich in den Sozialen Medien posten. Das Internet soll mit vielfältigen Fotos von Menschen in den Trikots oder Sportoutfits ihrer Heimatvereine geflutet werden und den Vereinssport somit sichtbar machen. 

Trikottag ein großer Erfolg 

Sowohl 2023 als auch 2024 haben tausende von Sportvereinsmitglieder in allen Bundesländern und über zahlreiche Sportarten hinweg den Tag genutzt, um Flagge zu zeigen und Werbung für ihren Heimatverein zu machen. Der Hashtag #TrikotTag toppte die Trends in Sozialen Medien und führte zu tausenden von Fotos und Aufrufen. Sämtliche Personengruppen und Altersklassen sowie Akteure aus Politik, Medien, Wirtschaft, Jugend und Spitzensport brachten sich ein und rückten die rund 86.000 Sportvereine für 24 Stunden in den Mittelpunkt der öffentlichen Aufmerksamkeit. 

Dieser Erfolg soll mit dem 3. Bundesweiten Trikottag am 20. Mai 2025 fortgeführt werden. 

Kostenfreie Werbevorlagen 

Interessierte Vereine, Verbände und Sportvereinsmitglieder können bereits jetzt Werbung machen für den Trikottag. Dazu stellt der DOSB kostenfreie Vorlagen zur Verfügung: https://www.brandox.com/sportdeutschland/themenmonate 

(Quelle: DOSB)

Erasmus+ 2025: Fördermöglichkeiten für Sportprojekte

Am 19. November 2024 hat die Europäische Kommission den neuen Erasmus+ Programmleitfaden für 2025 veröffentlicht - der Startschuss für die Ausschreibung neuer Sportprojekte! Mit einem Budget von rund 81 Millionen Euro, ein Plus von 28,5 % im Vergleich zum Vorjahr, bietet Erasmus+ Sport auch 2025 vielfältige Fördermöglichkeiten. Nutzen Sie diese Chance, um Ihr Projekt umzusetzen! 

Ziele des Programms 

Das Erasmus+ Sport Programm 2025 verfolgt das Ziel, den europäischen Sport durch die Förderung von Mobilität, Zusammenarbeit und den Ausbau von Netzwerken weiterzuentwickeln. Im Mittelpunkt stehen die horizontalen Prioritäten des Programms, die für alle Leitaktionen gültig sind: Inklusion und Vielfalt, Umweltschutz und Kampf gegen den Klimawandel, digitale Transformation sowie die Förderung gemeinsamer Werte und bürgerschaftlichen Engagements. Zusätzlich gibt es sportspezifische Prioritäten, die durch das Programm adressiert werden: die Förderung eines gesunden Lebensstils, die Förderung von Integrität und Werten im Sport, die Förderung der Bildung im und durch Sport, sowie die Bekämpfung von Gewalt, Rassismus und Diskriminierung im Sport. 

Möglichkeiten für Sportorganisationen 

Für die Verbände und Vereine in Sportdeutschland bietet das Programm zwei Ansatzmöglichkeiten: 

  • Leitaktion 1: Mobilität des Personals im Bereich Sport. Haupt- und ehrenamtlich Tätige können sich individuell oder in Gruppen im Ausland weiterbilden und ihre Kompetenzen vertiefen. Beispiele sind das Kennenlernen des Ausbildungssystems für Trainer*innen in Schweden oder der Austausch zur Integration durch Sport in Griechenland. 

  • Leitaktion 2: Möglichkeiten für Sportorganisationen zur europäischen Zusammenarbeit. Hier können Sportvereine und -verbände zu einem bestimmten Thema zusammenarbeiten, wie z.B. Inklusionsprojekte oder Nachhaltigkeitsstrategien mit jeweils mehreren Partnerorganisationen aus dem europäischen Ausland. Die Themen sind weit gefasst und decken alle gesellschaftlich relevanten Bereiche des Sports ab. 

Die Fristen für die Einreichung der Anträge sind wie folgt: 

  • Leitaktion 1: Mobilität des Personals im Bereich Sport: 12. Februar 2025 und 01. Oktober 2025, jeweils 12:00 Uhr MEZ.

  • Leitaktion 2: Kooperationspartnerschaften, kleinere Partnerschaften, Kapazitätsaufbau im Bereich Sport und gemeinnützige europäische Sportveranstaltungen: 5. März 2025, 17.00 Uhr MEZ. 

Erasmus+ Sport Info-Webinar 

Um Sie umfassend über die Fördermöglichkeiten und die Antragstellung zu informieren, laden der DOSB, das EOC EU-Büro und die Agentur Jugend für Europa herzlich zum diesjährigen Erasmus+ Sport Info-Webinar ein. Das Webinar findet am Mittwoch, den 4. Dezember 2024 von 15.00 bis 16.30 Uhr statt. Nutzen Sie die Gelegenheit, Ihre Fragen zu stellen und Einblicke in das Programm zu erhalten. 

Melden Sie sich hier für das Webinar an. 

Weitere Informationen zum Erasmus+ Programm finden Sie im aktuellen Programmleitfaden 2025

Projektbeispiele aus Sportdeutschland 

Leitaktion 1: Mobilität des Personals im Bereich Sport 

DTV goes Europe des Deutzer Turnverein 1878 e.V. 

TSV on tour: Förderung der europäischen Zusammenarbeit zur Verbesserung der Jugendarbeit im Sport des TSV SCHOTT Mainz e. V. 

DWV Coaching Abroad des Deutscher Wellenreitverband e.V. 

Der zukunftsfähige Sportverein in Europa der Aeltere Casseler Turngemeinde e.V. 

Leitaktion 2: Möglichkeiten für Sportorganisationen zur europäischen Zusammenarbeit 

AWA – Agressive without Aggression koordiniert von den Fraport Skyliners 

EWUF - Empowerment of Women in Ultimate Frisbee koordiniert vom Deutsche Frisbeesport-Verband 

Score for smart youth work koordiniert vom LSB Brandenburg 

European Fitness Badge koordiniert vom Deutschen Turner Bund 

(Quelle: DOSB/ EOC EU-Büro)

Setzt ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen* und Mädchen*

Dafür liegt der Fokus vom 25. November bis 10. Dezember auf Gewalt im öffentlichen Leben, einschließlich dem Sport und der digitalen Welt. Bereits zum zweiten Mal wird die orange Flagge der Kampagne vor der DOSB und dsj Geschäftsstelle in Frankfurt gehisst.

Geschlechtsspezifische Gewalt fängt bei Alltagssexismus an und geht über physische Gewalt bis hin zu Femiziden. Gewalt gegen Frauen* ist allgegenwärtig und fest in unseren patriarchalen Strukturen verankert. In den meisten Fällen wird Gewalt gegen Frauen* von Männern ausgeübt, meistens stehen die Partner den Frauen* nahe. In Deutschland ist Studien zufolge jede dritte Frau mindestens einmal in ihrem Leben von physischer und/oder sexualisierter Gewalt betroffen, was mehr als 12 Millionen Frauen betrifft.

Der Zukunftsplan Safe Sport – strategisch die Strukturen gegen Gewalt im organisierten Sport stärken

Auch im Sport sind Vorfälle von Gewalt leider keine Seltenheit. Um Gewalt im Sport aktiv entgegenzuwirken und die Strukturen im organisierten Sport in Deutschland zu stärken haben der DOSB, die dsj und die Mitgliedsorganisationen gemeinsam den Zukunftsplan Safe Sport entwickelt. Der Zukunftsplan setzt in allen Bereichen der Prävention, Intervention und Aufarbeitung Ziele, die im organisierten Sport in den nächsten Jahren erreicht werden sollen. Dazu zählen u. a. die Klärung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten in Sportverbänden und -vereinen, die Rollen- und Aufgabenbeschreibung für Ansprechpersonen sowie die Qualifizierung für sichere und verantwortungsbewusste Handlungsweisen, bspw. in der Ausbildung von Trainer*innen und Funktionär*innen.

Der Safe Sport Code – Muster-Regelwerk für Sportvereine und -verbände

Darüber hinaus hat der DOSB am 23. Oktober 2024 den Safe Sport Code für den organisierten Sport vorgestellt. Der mithilfe der Deutschen Sporthochschule Köln ausgearbeitete Code ist ein neues Muster-Regelwerk, dem sich Sportorganisationen anschließen sollen, um jegliche Form von interpersonaler Gewalt in ihrer Organisation noch effektiver bekämpfen und Täter*innen im Sport konsequenter sanktionieren zu können. Der Safe Sport Code definiert dazu verbindliche Verhaltensstandards und gibt klare Richtlinien für die Durchführung von Untersuchungen von Fällen interpersonaler Gewalt vor.

Wir alle können unseren Beitrag zur Gewaltprävention leisten

Wir alle sind Teil der Sportgemeinschaft Deutschland und haben eine Verantwortung, unseren Beitrag zu einer positiven Sportkultur, frei von Gewalt, zu leisten. Egal ob Sportler*in, Sorgeberechtigte, Trainer*in, Übungsleitung, Kampf- oder Schiedsrichter*in, Freiwillige, ehrenamtliche und hauptamtliche Mitarbeitende, Funktionäre, Fans oder Zuschauende. Schutz vor Gewalt geht uns alle an. Wir können potenziell betroffen sein und es benötigt Unterstützer*innen, also Personen, die bereit sind, sich selbst kritisch zu hinterfragen, ihren Einfluss zu nutzen und ihren Beitrag zur Beendigung von Gewalt im Allgemeinen und gegen Frauen* und Mädchen* im Besonderen zu leisten.

Der DOSB und die dsj fordern: Nulltoleranz gegen Gewalt (an Frauen* und Mädchen*) im Sport, auch online. Schließen Sie sich uns an! Begleiteten Sie und teilen Sie unsere Beiträge im Aktionszeitraum auf Social Media, um die Botschaft weiter zu verbreiten.

Weitere Informationen und Hilfsangebote finden Sie hier:

(Quelle: DOSB & dsj)

DOSB und BMI bilden Führungskräfte für internationale Aufgaben fort

Internationale Sportorganisationen benötigen starke Stimmen: Mit dem LEAP-Programm qualifizieren DOSB und BMI 13 Teilnehmer*innen für Führungsaufgaben auf internationaler Ebene. Vom 13. bis 15. November absolvierte der zweite LEAP-Jahrgang 2024-25 das erste Modul im Haus des Deutschen Sports in Frankfurt am Main. Die Gruppe besteht aus Mitgliedern der Spitzenverbände und ehemaligen Olympischen und Paralympischen Spitzenathlet*innen.  

„LEAP bietet mir die Chance, mich persönlich weiterzuentwickeln und für internationale Aufgaben gezielt vorzubereiten. Das Erarbeiten neuer Inhalte hat mir besonders mit den anderen LEAP-Teilnehmern Spaß gemacht. Im Laufe des einjährigen Programms werden wir als Gruppe noch weiter zusammenwachsen,“ erklärt Teilnehmer Ronald Rauhe, ehemaliger deutscher Kanute und zweifacher Olympiasieger. 

Im ersten Modul formulierten die Teilnehmer*innen persönliche Ziele für ihre künftigen Aufgaben. Mit der Unterstützung von Richard B. Stephenson, einem Kommunikationsexperten, entwarfen sie individuelle Pläne, um ihre internationalen Ambitionen strategisch zu verfolgen. Danach widmeten sie sich einer besonderen Fähigkeit: der Kunst, andere zu überzeugen - entscheidend für den Erfolg in internationalen Führungspositionen. 

In den nächsten 12 Monaten erwerben die Teilnehmer*innen in vier weiteren der insgesamt fünf Module Schlüsselkompetenzen wie Networking, Überzeugungskraft und Selbstvermarktung. Die Gruppe reist dafür unter anderem nach Lausanne, um beim IOC Einblicke zu erhalten. Ein weiteres Modul findet in Zusammenarbeit mit Leadership-Programmen anderer Nationalen Olympischen Komitees in Papendal (Niederlande) statt. 

Das LEAP-Programm ist eine Maßnahme, die auf eine Empfehlung aus der 2021 beschlossenen „Nationalen Strategie Sportgroßveranstaltungen“ hervorgeht und gezielt die internationale Vernetzung von Sportdeutschland fördert. 

Die 13 Teilnehmer*innen mit ihren Funktionen im Sport im Überblick:  

  • Dr. Kristin Behrens (Direktorin Sportentwicklung, Deutscher Leichtathletik-Verband) 
  • Julius Brink (Olympiasieger London 2012 im Beachvolleyball, Vizepräsident Deutscher Volleyball-Verband, Member Athletes Commission FIVB (Volleyball-Weltverband)) 
  • Kim Bui (Dreimalige Olympiateilnehmerin im Turnen, IOC-Mitglied in Funktion als Athletenvertreterin,  Persönliches Mitglied des DOSB) 
  • Frank Doetsch (Vorstandssprecher Deutscher Judo-Bund, IJF Disciplinary and Appeals Committee Member, Internationaler Judo-Kampfrichter) 
  • Jörg Förster (Vorstandsvorsitzender Allgemeiner Deutscher Hochschulsportverband, Vizepräsident European University Sport Association (EUSA)) 
  • Jakob Großehagenbrock (Co-Vorsitzender Deutscher Lacrosse-Verband) 
  • Bettina Hoy (Silbermedaillengewinnerin Los Angeles 1984, drei Olympiateilnahmen, Athletenvertreterin im Executive Board des Weltreiterverbandes FEI, Trainerin Olympischer Teams, Disziplin Vielseitigkeit) 
  • Katrin Kauschke (Silbermedaillengewinnerin Barcelona 1992, drei Olympiateilnahmen, Vizepräsidentin Deutscher Hockey-Bund, Mitglied im Executive Board des Welthockeyverbandes FIH) 
  • Mareike Miller (Gold- und Silbermedaillengewinnerin im Rollstuhlbasketball, vier Paralympics-Teilnahmen, Aktivensprecherin Deutscher Behinderten-Sportverband, Mitglied der DOSB-Athletenkommission, Präsidiumsmitglied Athleten Deutschland) 
  • Ronald Rauhe (Sechs Olympiateilnahmen im Kanu-Rennsport, zwei Gold-, eine Silber-, zwei Bronzemedaillen, Mitglied EOC-Athletenkommission) 
  • Prof. Dr. Thomas Rieger (Vizepräsident Leistungssport Bundesverband Deutscher Gewichtheber) 
  • Simon Schempp (Drei Olympiateilnahmen im Biathlon, zwei Silber- und eine Bronzemedaille, Referent im Deutschen Ski-Verband, Ende Profikarriere 2021) 
  • Christian Volk (Direktor Esports & Gaming  FIFA, Mitglied IOC-Esports-Kommission) 

(Quelle: DOSB)

Neue Ausgabe der Zeitschrift „Leistungssport“ erschienen: „Talentschmiede“

Ein zentraler Fokus der Ausgabe liegt auf den Entwicklungen im Nachwuchsleistungssport. Basierend auf dem vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft geförderten Projekt KINCS (Krafttraining im Nachwuchsleistungssport) wird ein Modell vorgestellt, das individuelle Krafttrainingsmethoden an die biologische Entwicklung junger Athlet*innen anpasst. Autoren wie Roland Blechschmidt und Prof. Dr. Urs Granacher beleuchten, wie Wissenschaft und Praxis miteinander verknüpft werden können, um das Training zu optimieren. 

Ein weiterer Beitrag widmet sich den Vorteilen des exzentrischen Krafttrainings, das zunehmend an Bedeutung gewinnt. Jan Seiler von der Eidgenössischen Hochschule Magglingen beschreibt, wie dieses Training die Robustheit und Verletzungsresistenz junger Athlet*innen fördern kann. 

In der Rubrik „Sportwissen kompakt“ bietet Katharina Herdener eine Zusammenfassung aktueller sportwissenschaftlicher Studien aus internationalen Fachjournalen. Diese Einblicke bieten praxisnahe Impulse für Trainerinnen und Sportpraktikerinnen. 

Ein besonderes Angebot: Mit dem Gutscheincode 1xleistungssport können Interessierte ein Exemplar der aktuellen Ausgabe kostenlos und unverbindlich bestellen. 

Die Zeitschrift „Leistungssport“ erscheint sechsmal jährlich und dient als wichtige Plattform für den Austausch zwischen Wissenschaft und Praxis im Leistungssport. 
Weitere Informationen und Bestellmöglichkeiten finden Sie unter: www.leistungssport.net 

Kontakt
Deutscher Olympischer Sportbund (DOSB) 
Team Zeitschrift Leistungssport  
E-Mail: zeitschrift-leistungssport@dosb.de 
Telefon: +49 (0)69 6700 0 

Integration durch Sport: Seit 35 Jahren gemeinsam in Bewegung

Das Bundesprogramm blickt dieses Jahr auf mittlerweile 35 Jahre zurück - über drei Jahrzehnte, in denen der organisierte Sport mit dem Programm einen wichtigen/ elementaren Beitrag zum gesellschaftlichen Zusammenhalt geleistet hat. „Integration durch Sport“, 1989 unter dem Namen „Sport für alle - Sport für Aussiedler“ ins Leben gerufen, unterstützt Menschen mit Migrations- und Fluchtgeschichte dabei, über den Sport und etablierte Vereinsstrukturen in Deutschland anzukommen.

Das Bundeprogramm wird dabei von tausenden Ehrenamtlichen, Kooperationspartner*innen und Vereinen im gesamten Bundesgebiet getragen - sie prägen das Programm und machen es möglich, dass dieses Jahr dieses beeindruckende Jubiläum gefeiert werden kann, geprägt von zahllosen persönlichen Erfolgen und Geschichten, starken Partnerschaften und Zusammenhalt.

Integration trifft Bewegung: Ein digitaler Road-Trip zum Jubiläum

Ca. 1.500 Vereine und über 4.800 Maßnahmen jährlich: „Integration durch Sport“ schafft Begegnungsräume, baut Vorurteile ab und fördert den interkulturellen Austausch - alles durch die verbindende Kraft des Sports. Zum Jubiläum lädt unsere Web-Reportage alle Interessierte dazu ein, sich auf eine digitale Reise durch unser Jahr zu begeben.  Die interaktive Reportage bietet einen lebendigen Einblick in die Menschen, Projekte und Geschichten, die IdS nachhaltig prägen. Von Berlin über Frankfurt bis nach Köln: Projekte wie „Bewegte Zukunft“, die „UEFA EURO 2024™ Vielfaltstour“ oder die IdS-Dialogtour zeigen, wie Integration in Sportdeutschland gelebt wird!

Teamwork für Integration: Dank an alle, die das Programm mitgestalten

Dieses Engagement wäre nicht möglich ohne die kontinuierliche Unterstützung durch das Bundesministerium des Innern und für Heimat (BMI) sowie das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF). Das größte Dankeschön gilt allen, die „Integration durch Sport“ über die Jahre begleitet und mit Leben gefüllt haben. Gemeinsam arbeiten wir daran, dass der organisierte Sport auch in Zukunft Brücken baut und Menschen verbindet.

(Quelle: DOSB)

Wissen teilen. Unterstützung sichern.

Am 6. November 2024 fand im Haus des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Frankfurt am Main das Abschlusssymposium des Projekts „Nachhaltige Sport[groß]veranstaltungen in Deutschland“ statt. Die Veranstaltung brachte mehr als 100 Teilnehmer*innen zusammen, darunter zahlreiche Sportveranstalter sowie Vertreter*innen aus Sportorganisationen, Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Im Mittelpunkt des Symposiums stand der Austausch über die Bedeutung nachhaltiger Sportveranstaltungen und die Ergebnisse des zweijährigen Projekts, das von der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS), dem Öko-Institut e.V. und dem DOSB gemeinsam vorangetrieben wurde. 

Einblicke in das Projekt und Vorstellung des neuen Webportals 

Moderiert von Para-Schwimmer Andreas Onea, bot das Symposium eine umfassende Rückschau auf die Projektergebnisse, die durch Prof. Dr. Ralf Roth (DSHS) und Christian Siegel (DOSB) präsentiert wurden. Sie betonten die intensive Zusammenarbeit und die Expertise, die sowohl von den Projektpartnern als auch von einer Vielzahl an Fachleuten in den Beteiligungsformaten eingebracht wurde. Ziel des Projekts ist es, Veranstalter in ganz Deutschland bei der nachhaltigen Gestaltung ihrer Sportveranstaltungen zu unterstützen. 

Als zentrales Ergebnis dieser Bemühungen wurde das Webportal „Nachhaltige Sport[groß]veranstaltungen“ entwickelt. Im Rahmen des Symposiums wurden erste exklusive Einblicke in das Portal gegeben, welches aktuell finalisiert wird. Teilnehmende hatten die Möglichkeit, den aktuellen Stand zu erkunden und Feedback zu geben, um die Funktionen und Inhalte weiter zu verbessern. Ab Januar 2024 wird das Portal allen Interessierten zur Verfügung stehen und umfassende, wissenschaftlich fundierte Informationen für die nachhaltige Organisation von Sportveranstaltungen bereitstellen. 

Paneldiskussion: Zukunft nachhaltiger Sport[groß]veranstaltungen

In einer lebhaften Paneldiskussion setzten sich Vertreter*innen wichtiger Stakeholdergruppen mit der Zukunft nachhaltiger Sportveranstaltungen auseinander. Georg van der Vorst von S20 - The Sponsors’ Voice e.V. und Viessmann hob hervor, wie Sponsoren sich zunehmend auf Nachhaltigkeit und die damit verbundene Verantwortung fokussieren. Unternehmen seien in dieser Hinsicht oft Vorreiter und könnten über den Hebel der Finanzierung wertvolle Impulse für Sportveranstaltungen setzen, die über das klassische Sponsoring hinausgehen. 

Mareike Miller von Athleten Deutschland unterstrich die Rolle der Athlet*innen als entscheidende Stakeholdergruppe, die stärker in Nachhaltigkeitsstrategien einbezogen werden sollte. Athlet*innen könnten durch ihre Sichtbarkeit und Reichweite eine Vorbildfunktion einnehmen und das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken weiter fördern. 

Stefanie Schulte vom DFB und Niklas Börger von den Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games betonten die Notwendigkeit, alle Interessengruppen einzubeziehen, um nachhaltige Konzepte umfassend umzusetzen. 

Im weiteren Verlauf des Symposiums stellten fünf Veranstalter konkrete Umsetzungen aus der Praxis vor. Die anregenden Beispiele zu Themen wie Abfallreduzierung, dem Erhalt natürlicher Lebensräume und der Artenvielfalt oder der Achtung der Menschenrechte sorgten für neue Inspiration unter den Teilnehmenden. Diese Art des Austausches zwischen Veranstaltern wird auch im neuen Webportal als wesentliche Funktion ermöglicht werden.  

Ein starkes Signal für nachhaltige Zukunft im Sport 

Das Abschlusssymposium verdeutlichte, dass Nachhaltigkeit im Sport keine Zusatzleistung mehr ist, sondern ein essenzieller Bestandteil für die Zukunft von Sportveranstaltungen. Die Diskussionen und der Austausch im Rahmen der Veranstaltung haben gezeigt, wie wichtig die enge Zusammenarbeit unter anderem zwischen Veranstaltern, politischen Institutionen, Sponsoren und Athlet*innen ist, um nachhaltige Sportveranstaltungen zu ermöglichen. 

Das Projekt „Nachhaltige Sport[groß]veranstaltungen in Deutschland“ wird vom Bundesministerium des Innern und Heimat sowie dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Weitere Informationen zum Projekt und zur Verfügbarkeit des Webportals ab 2024 finden Sie auf der Projektseite: Nachhaltige Sportveranstaltungen  

Das Projektteam bedankt sich bei allen Referent*innen und den wertvollen Input aller Teilnehmenden des Symposiums.  

Ein Projekt von DOSB, DSHS und Öko-Institut e.V.

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Am 6. November 2024 fand im Haus des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) in Frankfurt am Main das Abschlusssymposium des Projekts „Nachhaltige Sport[groß]veranstaltungen in Deutschland“ statt. Die Veranstaltung brachte mehr als 100 Teilnehmer*innen zusammen, darunter zahlreiche Sportveranstalter sowie Vertreter*innen aus Sportorganisationen, Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Im Mittelpunkt des Symposiums stand der Austausch über die Bedeutung nachhaltiger Sportveranstaltungen und die Ergebnisse des zweijährigen Projekts, das von der Deutschen Sporthochschule Köln (DSHS), dem Öko-Institut e.V. und dem DOSB gemeinsam vorangetrieben wurde. 

Einblicke in das Projekt und Vorstellung des neuen Webportals 

Moderiert von Para-Schwimmer Andreas Onea, bot das Symposium eine umfassende Rückschau auf die Projektergebnisse, die durch Prof. Dr. Ralf Roth (DSHS) und Christian Siegel (DOSB) präsentiert wurden. Sie betonten die intensive Zusammenarbeit und die Expertise, die sowohl von den Projektpartnern als auch von einer Vielzahl an Fachleuten in den Beteiligungsformaten eingebracht wurde. Ziel des Projekts ist es, Veranstalter in ganz Deutschland bei der nachhaltigen Gestaltung ihrer Sportveranstaltungen zu unterstützen. 

Als zentrales Ergebnis dieser Bemühungen wurde das Webportal „Nachhaltige Sport[groß]veranstaltungen“ entwickelt. Im Rahmen des Symposiums wurden erste exklusive Einblicke in das Portal gegeben, welches aktuell finalisiert wird. Teilnehmende hatten die Möglichkeit, den aktuellen Stand zu erkunden und Feedback zu geben, um die Funktionen und Inhalte weiter zu verbessern. Ab Januar 2024 wird das Portal allen Interessierten zur Verfügung stehen und umfassende, wissenschaftlich fundierte Informationen für die nachhaltige Organisation von Sportveranstaltungen bereitstellen. 

Paneldiskussion: Zukunft nachhaltiger Sport[groß]veranstaltungen

In einer lebhaften Paneldiskussion setzten sich Vertreter*innen wichtiger Stakeholdergruppen mit der Zukunft nachhaltiger Sportveranstaltungen auseinander. Georg van der Vorst von S20 – The Sponsors’ Voice e.V. und Viessmann hob hervor, wie Sponsoren sich zunehmend auf Nachhaltigkeit und die damit verbundene Verantwortung fokussieren. Unternehmen seien in dieser Hinsicht oft Vorreiter und könnten über den Hebel der Finanzierung wertvolle Impulse für Sportveranstaltungen setzen, die über das klassische Sponsoring hinausgehen. 

Mareike Miller von Athleten Deutschland unterstrich die Rolle der Athlet*innen als entscheidende Stakeholdergruppe, die stärker in Nachhaltigkeitsstrategien einbezogen werden sollte. Athlet*innen könnten durch ihre Sichtbarkeit und Reichweite eine Vorbildfunktion einnehmen und das Bewusstsein für nachhaltige Praktiken weiter fördern. 

Stefanie Schulte vom DFB und Niklas Börger von den Rhine-Ruhr 2025 FISU World University Games betonten die Notwendigkeit, alle Interessengruppen einzubeziehen, um nachhaltige Konzepte umfassend umzusetzen. 

Im weiteren Verlauf des Symposiums stellten fünf Veranstalter konkrete Umsetzungen aus der Praxis vor. Die anregenden Beispiele zu Themen wie Abfallreduzierung, dem Erhalt natürlicher Lebensräume und der Artenvielfalt oder der Achtung der Menschenrechte sorgten für neue Inspiration unter den Teilnehmenden. Diese Art des Austausches zwischen Veranstaltern wird auch im neuen Webportal als wesentliche Funktion ermöglicht werden.  

Ein starkes Signal für nachhaltige Zukunft im Sport 

Das Abschlusssymposium verdeutlichte, dass Nachhaltigkeit im Sport keine Zusatzleistung mehr ist, sondern ein essenzieller Bestandteil für die Zukunft von Sportveranstaltungen. Die Diskussionen und der Austausch im Rahmen der Veranstaltung haben gezeigt, wie wichtig die enge Zusammenarbeit unter anderem zwischen Veranstaltern, politischen Institutionen, Sponsoren und Athlet*innen ist, um nachhaltige Sportveranstaltungen zu ermöglichen. 

Das Projekt „Nachhaltige Sport[groß]veranstaltungen in Deutschland“ wird vom Bundesministerium des Innern und Heimat sowie dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz gefördert. Weitere Informationen zum Projekt und zur Verfügbarkeit des Webportals ab 2024 finden Sie auf der Projektseite: Nachhaltige Sportveranstaltungen  

Das Projektteam bedankt sich bei allen Referent*innen und den wertvollen Input aller Teilnehmenden des Symposiums.  

Ein Projekt von DOSB, DSHS und Öko-Institut e.V.

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Turn- und Sportverein 1861 Mainburg e.V.
Am Gabis 1
84048 Mainburg

08751-5403
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